Na toll, Geburtstag an einem Freitag. Freitag, den Dreizehnten. Wie passend. Papa nicht da, Mama nicht da. Und sein großer Bruder Erik soll bei der Geburtstagsparty helfen. Dann noch ein Tagebuch statt des Comic-Zeichenprogramms als Geschenk. Freds Geburtstag ist irgendwie verflucht. Doch der Umschlag, den ihn sein Vater gegeben hat, hält eine ziemliche Überraschung bereit: ein Smartphone. Sein allergrößter Wunsch. Zwar gebraucht und mit nur einer einzigen Bildbearbeitungsapp; aber die stellt Freds Leben ordentlich auf den Kopf: „Switch you – Völlig übergeschnAPPt!“…
Was für ein Geburtstag! Fred ist ziemlich enttäuscht. Sein Vater ist auf Geschäftsreise, seine Mutter fährt zu einem Krankenbesuch, sein großer Bruder soll ihm bei der Geburtstagsparty helfen, und statt des coolen Zeichenprogramms hat er ein Tagebuch bekommen. Ein ganz neues Level. Umso mehr ist Fred vom Inhalt des Briefumschlages, den er von seinem Vater bekommen hat, überrascht: in diesem befindet sich ein Smartphone. Wie cool! Damit erfüllt sich sein größter Wunsch. Doch leider muss er feststellen, dass das Handy gebraucht ist und nur einzige App installiert ist. Eine App namens „Switch you“, bei der Fred Fotos hochladen kann.
Aus Neugierde macht Fred ein Foto von seinem Bruder und spielt mit der App herum. Plötzlich ist er nicht mehr Fred, sondern im Körper von Erik. Anfangs findet Fred das noch echt cool – endlich kann er auf Eriks Roller fahren. Aber dann entwickelt sich das Ganze zu einem ziemlichen Schlamassel. Erik scheint mit den Abzock-Schrecken der Schule, die schwarzen Skifahrer, im Bunde zu sein. Fieslinge, die nicht nur Ruwen erpressen, sondern auch seine beste Freundin Svetlana überfallen haben. Fred hat nur 12 Stunden Zeit und vier Versuche, um seinem Bruder zu helfen und der gemeinen Bande das Handwerk zu legen…
Körpertausch: Allein schon die Grundidee von „Switch you – Völlig übergeschnAPPt!“* garantiert jede Menge Turbulenzen und ein absolut herrliches Durcheinander. Und schon auf den ersten Seiten wird klar, dass Mario Fesler genau das, also eine abgefahrene, fantastische und unterhaltsame Bodyswitch-Geschichte mit allerlei Wirrungen und Überraschungen aufs Papier gebracht hat. Erzählt aus der Ich-Perspektive von Fred, so dass man sich mitten im Geschehen befindet und nah dran an Gedanken und Gefühlen. Wunderbar zwischen Action und Spannung, Familien-Geschwister- und Freundschaftsmomenten, Situationskomik und Augenzwinkern ausbalanciert.
Aufgelockert wird das rasante Abenteuer durch kleine, ausdrucksstarke Schwarz-Weiß-Illustrationen von Nikolai Renger sowie verschiedene Schriftarten für die unterschiedlichen Perspektiven. Wodurch sich diese sehr gut nachvollziehen lassen. Ein völlig verswitchter Auftakt zu einer Buchreihe, die zwar nicht mit einer neuen Idee aufwartet, dafür aber mit viel Fantasie, Ideenreichtum und Humor punktet und Lust auf mehr macht. Vor allem, weil es da zwischen den Zeilen noch so einige Andeutungen gibt, die Fragen hervorrufen; und die angekündigte Aussicht auf einen Körpertausch mit dem Mathelehrer schon ziemlich schräg ist und garantiert für Lesespaß sorgen wird.
Eure Janet
PS: Etwas heikel finde ich die im Buch vorkommende Bezeichnung „I*******sprichwort“. Positiv anzumerken ist, dass es anschließend eine kurze Erklärung gibt, die erwähnt, dass es sich bei der Bezeichnung um ein historisches Missverständnis handelt. Gut gemeint impliziert hier aber leider nicht, dass so stereotype Zuschreibungen vermieden werden oder sich damit kritisch auseinandergesetzt wird. Im Gegenteil; ein Begriff, der auf Vorurteilen und Fehlinformationen basiert, wird so weiterhin reproduziert und bleibt im Sprachgebrauch manifestiert. Besser wäre es gewesen, an dieser Stelle auf weiterführende Literatur wie zum Beispiel bei der „Native American Association of Germany e.V.“ zu verweisen, um diese Erklärung einordnen zu können, oder einfach wegzulassen; vor allem mit dem Hintergrund, dass das Schreiben von Kinderbüchern immer verbunden mit einer gesellschaftlichen Zeit ist, in der sich Sprachempfindungen ändern.