Jonathan, von allen Jojo genannt, liebt seine große multikulturelle und multikonfessionelle Familie. Seine Mama war einst und seine Oma ist evangelisch, sein Papa orthodox, seine Tante sowie seine Schwester katholisch, sein Onkel muslimisch und sein Opa jüdisch. Und doch ist das für ihn manchmal auch sehr verwirrend, und er hat so einige Fragen – Wer oder was ist Gott? Wie wird gebetet? Was passiert nach dem Tod? und viele mehr. Diesen geht er in „Und doch sind alle Äpfel rund…“ auf den Grund…
Jojo findet seine große Familie toll. Sein Onkel Achmed ist Muslim. Er ist Krankenpfleger und immer, wenn er da ist, spielt er mit Jojo Karten. Tante Ria ist katholisch, so wie es Jojos Schwester Lea auch einmal werden möchte. Sein Papa ist Tierarzt und orthodox. Jojos Mama führt die Tischlerei von Opa weiter und ist einmal evangelisch gewesen. Oma ist es immer noch und sein Opa liebt es, wenn alle da sind. Er liest gern, kann viele Sprachen und ist jüdisch. Und dann gibt es da noch Kater Abraxas, den Jojo bekommen hat, als seine Schwester Lea geboren wurde. Er ist ein besonderer Kater und versteht Jojo immer.
Judentum, Christentum und Islam haben vieles gemeinsam. Vor allem, dass die Menschen Gott nicht sehen können. Was sie über ihn erzählen, steht in ihren jahrhundertealten Büchern. Tanach heißt das Buch im Judentum. Der Name setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der drei Teile zusammen. Es ist in hebräischer Sprache geschrieben. Im islamischen Koran ist auf Arabisch all das ausgeschrieben, was der Prophet Mohammed gesagt hat. Koran bedeutet „Lesung“. Im Christentum gibt es die Bibel. Das ist griechisch und bedeutet „Buch“. Sie besteht aus zwei Teilen, dem Alten und Neuen Testament.
Gott, Allah und Elohim ist das gleiche Wort, nur in unterschiedlichen Sprachen. Im Tanach findet sich JHWH als Name Gottes. Dieser wird aus Ehrfurcht nicht ausgesprochen. Stattdessen wird gern Adonai („Herr“) oder HaSchem („der Name“) verwendet. Im Christentum sind vor allem die Bezeichnungen aus dem Alten Testament wie Hirte, Erlöser, Mutter oder Retter gebräuchlich. Der Islam kennt 99 Namen für Gott. Sie drücken die Beziehung und die Gotteserfahrung von Muslimen und Musliminnen aus. So ist Gott zum Beispiel der Barmherzige, also gilt es auch barmherzig zu sein.
Religiöse, kulturelle und gesellschaftliche Vielfalt ist Teil unseres Zusammenlebens. Sie verbindet Menschen. Gleich, in welcher Form, das zeigt Christine Hubka in „Und doch sind alle Äpfel rund …: Was Judentum, Christentum und Islam gemeinsam haben. Eine besondere Familiengeschichte“*. Hier führt sie facettenreich – illustratorisch wundervoll mit Bildern von Agi Ofner unterstützt – an die drei großen Religionen Judentum, Islam und Christentum heran.
Trotz ihrer Unterschiede haben diese denselben Ursprung und somit viele Gemeinsamkeiten. Jede Doppelseite greift erzählend Aspekte zu verschiedenen Inhalten der drei Religionen auf; von heiligen Schriften und Gebetsformen über Feste und Essen bis hin zum Umgang mit dem Tod und soziales Engagement. Wissenswertes, Erklärungen und Informationen sind wertfrei sowie informativ zum einen in die Familiengeschichte eingebunden oder werden zusätzlich in kleinen Extra-Sachtexten erläutert. Zum Kennenlernen, für das Verständnis und für das Miteinander.
Eure Janet