Die Reise beginnt im Osten Afrikas, genauer in Äthiopien, um Ardi zu treffen, ein Weibchen der Art Ardipithecus ramidus. Ihre Entdeckung war sehr wichtig, denn von allen unseren Vorfahren ist ihr Skelett das älteste und vollständigste, das bisher gefunden wurde – es ist etwa 4,4 Millionen Jahre alt. Ardi und ihre Artgenossen waren klein und behaart, hatten ein schimpansen-ähnliches Gehirn, lange Arme, um auf Bäume zu klettern, und Füße mit einer abgespreizten Zehe, die einer Hand ähnelten. Ardi verbrachte viel Zeit in den Bäumen, aber sie konnte auch aufrecht gehen.
Vor etwa 4 Millionen Jahren kamen mit dem Auftauchen einer neuen Gattung, dem Australopithecus, was so viel wie »südlicher Affe« bedeutet, neue Zweige am Stammbaum hinzu. Australopithecus bewohnte das östliche und südliche Afrika und erinnert mit seiner geringen Körpergröße, dem kleinen Gehirn und den langen, unproportionalen Armen noch immer an alle anderen Affen. Sie waren jedoch durchaus zweibeinige Primaten, die die Wälder und bewaldeten Savannen bevölkerten und sich von Gemüse, Früchten, Insekten und Kleintieren ernährten. Unsere berühmteste Vorfahrin ist Lucy, eine junge Hominini der Art Australopithecus afarensis. Sie lebte vor 3,2 Millionen Jahren in den bewaldeten Savannen Äthiopiens.
Ursprünge und Evolution des Menschen
Wieso sind wir, wie wir sind? In „Femina Sapiens“* von Marta Yustos geht es auf eine Reise zurück in die Vorgeschichte, um mehr über die verschiedenen evolutionsbedingten Entwicklungen bis hin zur menschlichen Spezies zu erfahren. Dabei lässt sie unsere Vorfahren wie zum Beispiel Ardi, Lucy, Mrs. Ples, Turkana Boy, das Mädchen von Gran Dolina, Benjamina oder Denny über sich selbst erzählen. Visuell eindrucksvoll begleiten die Illustrationen von Diego Rodríguez Robredo den Weg der Evolution von den Ursprüngen bis hin zu Menschen der heutigen Zeit.
Das Buch öffnet nicht nur ein Fenster in die Vergangenheit, sondern zeigt auch, dass keine Spezies statisch ist. Sie haben sich im Laufe der Zeit verändert. Die Evolution ist nicht nur an sich ein ständiger Fortschritt, vielmehr geschieht dieser nur, wenn unser Handeln und Bewusstsein auf Veränderungen eingestellt sind. Wie die Geschichte weitergeht? Das ist noch unbekannt. Aber auch wir entwickeln uns ständig weiter. Die Zukunft beginnt also in unserer Gegenwart…
Eure Janet
