Verborgen hinter Staubweben und den matten Fenstern des Hauses am Waldrand, lebt Walter Falter. Nur ein leises Rascheln, Krabbeln und Flügelschlagen zeugt von seiner Leidenschaft. Mit zwei Kirschenstielen spielt er nur für sich im Stillen in der Luft Schlagzeug. Denn lebt man wie er in der Dunkelheit, braucht es Unauffälligkeit. Seine Nachbarn Spinne, Assel und Nagetier lieben den Schatten und empfinden Krach gegenüber Unbehagen. Und so wirbeln seine Sticks stumm herum – bumm tschakk tschakk bumm – nur für sich und nicht für ein Publikum.
Doch hat er einen Traum! Heimlich himmelt er Rock-Idol „Marie Käferchen“ an. Für sie schlägt sein Herz. Als ein Konzert auf der Wiese stattfinden soll, beschließt er, die Nacht Nacht sein zu lassen und fliegt in den Tag hinein. Der Applaus, die Gitarren und der Beat der Musik ziehen in magisch in den Bann. Und als Marie auf die Bühne schwebt, weiß er, er muss dahin. Hinter dem Schlagzeug auf der Bühne ist er voll mit sich im Takt. Es ist sein Moment: Auf der Bühne rockend mit Marie Käferchen und davor die hüpfende die Menge…
Eine kleine Nacht(falter)musik
Ein erneuter Chapeau an Kai Lüftner und Wiebke Rauers, die nach dem Debüt von „Marie Käferchen“ mit „Walter Falter“* wieder eine gut in die Ohrmuschel gehende sowie den Sehnerv stimulierende Komposition hinlegen. Klanglich-groovig und warmherzig choreografiert, wird die Komponente des Rhythmus mit dem Melodieinstrument des Reimes verbunden. Rock’n’Roll mit viel Herz, dessen Riffs Themen wie Liebe, Träume, Mut, Wünsche und Sehnsucht verbinden. Gefühlvoll in den Illustrationen ergänzt durch das Element der Harmonik. Handwerklich ein ausgefeiltes Gesamtarrangement; mal mit leisen Tönen und mal mit unglaublich viel Dynamik. Eine kleine Nachtmusik – warm, verträumt, kraftvoll, poetisch, virtuos inszeniert.
Eure Janet
