Adventskranz, Bauhaus, Computer, Datenschutz, Eszett, Fußball, Gartenzwerg, Hanse, Kindergarten, Loveparade, Mauer, Nibelungen, Oktoberfest, Pünktlichkeit, Reformation, Stolpersteine, Teddybär, Vereine, Watt oder Zugspitze – „100 mal typisch Deutschland“. Kommt mit auf eine Entdeckungsreise durch Deutschland, hin und her, kreuz und quer…
Johannes Gutenberg erfindet im 15. Jahrhundert den Druck mit beweglichen Buchstaben. Seine Idee eines Druckverfahrens, bei dem einzelne Buchstaben zu Wörtern, Zeilen, Seiten zusammengesetzt werden, ist bahnbrechend. Denn seitdem muss nicht mehr jedes Buch abgeschrieben werden, um mehr Exemplare von diesem zu erhalten, sondern auch Flugblätter, Plakate und Zeitungen können so schnell vervielfältigt werden. Nachrichten und Neuigkeiten gelangen in kurzer Zeit von einem Ort zum anderen und erreichen viel mehr Menschen.
Nach allem, was bis heute bekannt ist, erzählen sich Menschen seit mindestens 6.000 Jahren schon Märchen. Und zwar auf der ganzen Welt. Dass Märchen bei uns solch eine Bedeutung haben, liegt an den Brüdern Wilhelm und Jacob Grimm. Die Gebrüder Grimm haben sich keine Märchen ausgedacht, aber sie haben diese gesammelt. Aus Büchern und von Menschen, die sie ihnen erzählten. Und 1812 erscheint die erste Auflage der „Kinder- und Hausmärchen“. Nicht sehr erfolgreich, und doch machen die Brüder weiter. Sie sammeln in den kommenden Jahren immer weiter, bis ihre Sammlung sage und schreibe 210 Märchen umfasst.
Der Rhein ist nicht nur ein Fluss, sondern auch Transportweg, Fischgrund und Trinkwasserquelle. Auf Hunderten Kilometern schlängelt sich der Strom am westlichen Rand Deutschlands entlang. Eine der vielleicht berühmtesten Legenden rund um den Rhein handelt von einer Frau, die auf ihrem Felsen so schön singt, dass die Schiffer das Steuern vergessen – und mit ihren Schiffen verunglücken. An dieser Stelle – von der das Gedicht „Loreley“ handelt – ist durch die Schieferfelsen das Befahren des Flusses tatsächlich tückisch, und es gab dort einige Unglücke.
Erfinderisch, kunstvoll, närrisch, fußballverrückt, waldverliebt, kommunikativ, revolutionär, vielfältig – all das ist Deutschland und noch so viel mehr: In „100 mal typisch Deutschland: Von A wie Adventskranz und Autobahn bis Z wie Zeppelin und Zugspitze“* haben Martin Verg und Jan von Holleben Wissenswertes, Spannendes, Faszinierendes, Informatives, Humorvolles und Kurioses aus den unterschiedlichsten Bereichen wie Natur und Geografie, Essen und Trinken, Errungenschaften und Eigentümlichkeiten, Kunst und Kultur, Sehenswürdigkeiten und Sprache sowie aus Geschichte, Wirtschaft und Technik über Deutschland zusammengetragen. Eine unterhaltsame Analyse voll überraschender Einblicke auf 224 Seiten, die mit einem humorvollen Augenzwinkern zum Kennenlernen, Amüsieren, Diskutieren und Entdecken einladen.
Eure Janet
PS: Etwas heikel ist die im Buch vorkommende Bezeichnung „I*******“, unter der Vorstellung und dem Begriff „Winnetou“. Positiv anzumerken ist die anschließende kurze Erklärung, dass es viel Kritik in Bezug auf die Darstellung der Native Americans gibt. Gut gemeint impliziert hier aber leider nicht, dass so stereotype Zuschreibungen – hier auch im Foto – vermieden werden oder sich damit kritisch auseinandergesetzt wird. Im Gegenteil; ein Begriff, der auf Vorurteilen und Fehlinformationen basiert, wird so weiterhin reproduziert und bleibt im Sprachgebrauch manifestiert. Besser wäre es gewesen, an dieser Stelle auf weiterführende Literatur wie zum Beispiel bei der „Native American Association of Germany e.V.“ zu verweisen, um diese Erklärung einordnen zu können, oder dies wegzulassen; vor allem mit dem Hintergrund, dass das Schreiben von Kinderbüchern immer verbunden mit einer gesellschaftlichen Zeit ist, in der sich Sprachempfindungen ändern. An sich so aber auch gerade eine Möglichkeit, um genau darüber mit Kindern zu sprechen.