Storm träumt davon Seefahrer und Krieger zu werden. Doch das ist gar nicht so leicht; besonders nicht, wenn man aus der Klosterschule von den Wikingern entführt wird, und bei der Frau vom Chef als Haussklave arbeiten muss. Das alles ändert sich ganz plötzlich mit dem Verschwinden von Hund Luzifer, Vigdis und ihrer Mädchentruppe, einer Fellkugel im Gruselhaus des Schamanen sowie einer schlammigen Wiese zwischen zwei Dorfhälften: „Storm oder die Erfindung des Fußballs“…
In einer stürmischen Nacht vor über 1.000 Jahren an der Küste einer großen Insel, die man heute England nennt, ist Storm geboren worden. Schon von Anfang an ist Storm anders. Anstatt mit dem Vater und den älteren Brüdern zum Fischfang zu rudern, ist er ganz meisterhaft darin am Strand die Seevögel im Wind zu beobachten. Und so kommt es, dass seine Eltern beschließen, dass Storm ein Mönch werden soll, und schicken ihn in eine Klosterschule.
Trotzdem die Schule wie eine Festung auf einem Felsen erbaut ist, gelingt Storm die Flucht von der Insel. Zusammen mit dem Schulhund Luzifer. Doch auf der Flucht werden die beiden von Wikingern aufgelesen, und werden nach Reydarfjordurthoft in den Norden verschleppt, wo Storm als Haussklave arbeiten muss. In diesem Fjord haben die beiden Brüder Ansgar und Holgar in der Südkurve und in der Nordkurve ihr Dorf. Ständige Raufereien zwischen den Dorfhälften sind an der Tagesordnung, die jedoch nie wirklich zu einer Einigung führen. Als dann noch Luzifer verschwindet, explodiert es so richtig in Storm. Und eine stinkende Fellkugel im Haus des Schamanen wird der Ball des Anstoßes…
Fußball – ein Spiel, das bewegt. Schon in der Wikingerzeit; denn, wenn man Jan Birck glauben mag, wurde Fußball genau da und dort erfunden. Mit taktisch viel Schwung erzählt er in „Storm oder die Erfindung des Fußballs“* über Abenteuer und Träume, Freundschaft und Selbstfindung, Hoffnung und Manöver. Dabei schafft es die Geschichte mit ihrem humorvollen Charme sowie den überraschenden Wendungen, die das Geschehen immer wieder durcheinanderwirbeln, auch die an diesem Sport eher Uninteressierten wunderbar zu unterhalten. Das auch dank der guten Technik, die verschiedensten Details wie Informationen rund um das Fußballspiel so ganz nebenbei einfließen zu lassen und dem wirklich tollen Zusammenspiel mit den dynamischen Illustrationen. Kein Wunder, dass es mit „Storm und die Fußballgötter“* direkt nochmal in die Verlängerung geht.
Eure Janet
PS: Schade ist, dass hier leider beiläufig und vermehrt ableistische Ausdrücke verwendet werden. Wahrscheinlich gar nicht bewusst; da oft, wenn Menschen verbal beschrieben, ihnen auch bestimmte Attribute zugewiesen werden. Doch unsere Sprache ist ein wichtiges Werkzeug und Kinderbücher sind ein nachhaltiges Format, welches dabei helfen kann, und vor allem sollte, dass diese Ausdrücke aus dem täglichen Sprachgebrauch verschwinden. Was aber gleichzeitig auch ein guter Anlass für ein gemeinsames Gespräch ist, um über Denk- und Wertesysteme sowie gesellschaftliche Strukturen von früheren Zeiten zu sprechen.