Rumpelstilzchen, Schneewittchen oder Frau Holle: Langweilige Märchen? Nicht so in „Schiefe Märchen und schräge Geschichten“! Zwerge, die verrückt nach Joghurt sind, der gestiefelte Skater oder eine Wünsche erfüllende Vase – Vorhang auf: Es war einmal…
„Heute back ich, morgen brau ich“,
sagt Dornröschen frisch und munter.
„Und übermorgen lass ich mein langes Haar herunter.
Ach wie gut, dass niemand weiß,
dass ich Aschenputtel heiß!“
Frau Holle ruft im Nu:
„Wo ist mein Kind, wo ist mein Reh?“
Hänsel und Gretel fragen beklommen:
„Ist der eiserne Heinrich schon angekommen?“
Der alte Froschkönig sagt sogleich:
„Sieben! Sieben auf einen Streich!“
Als Schneewittchen wieder lebendig geworden war, hatte sie die sieben Zwerge zu ihrer Hochzeit eingeladen. Beim Festessen auf dem Schloss erzählten die kleinen Männer den Gästen ihre gemeinsame Geschichte. Als sie von der Arbeit nach Hause gekommen waren und plötzlich eine hübsche, junge Frau in einem ihrer Bettchen gelegen hatte, waren sie so verdattert gewesen, dass sie ganz durcheinandergeraten sind und in Wirklichkeit gerufen haben:
„Wer hat in meinem Brötchen gelegen?“
„Wer hat aus meinem Bettchen getrunken?“
„Wer hat mein Messerchen gegessen?“
„Wer hat in mein Becherlein gestochen?“
„Wer hat mein Tellerchen zerschnitten?“
„Wer hat auf meinem Gäbelchen gesessen?“
„Wer hat von meinem Stühlchen genascht?“
Oder vielleicht doch?
„Wer hat in mein Brötchen gestochen?“
„Wer hat unter meinem Stühlchen gelegen?“
„Wer hat in meinem Tellerchen gesessen?“
„Wer hat mein Gäbelchen gegessen?“
„Wer hat mein Messerchen genascht?“
„Wer hat mein Becherlein zerschnitten?“
„Wer hat in meinem Bettchen…?“
Was hat wohl der siebte Zwerg gerufen? Psst!
Das darf nicht laut verraten werden, es ist zu peinlich!
„Schiefe Märchen und schräge Geschichten“* – der Titel ist Programm. Mit witzigen Details, viel Fantasie und dem Spiel mit Klischees entrollt Paul Maar eine Märchenwelt, in der alles Kopf steht. Er spielt virtuos amüsant mit den Motiven bekannter Geschichten und Märchen und haucht ihnen neues Leben ein. Locker flockig geht es drunter und drüber. Es wird gedichtet, geschüttelt und gereimt. Die Erzählungen strotzen nur so vor pointiertem Sprachwitz, absurden Ideen und einer riesengroßen Portion Humor mit einem Augenzwinkern. Ein wunderbares Werk zum Schmunzeln und Lachen. Komplettiert von Pana Dalianis ebenso unterhaltsam-detailreichen und fröhlichen Illustration.
Eure Janet
2 Antworten
Das Buch klingt richtig klasse.
Danke für die Vorstellung, bisher haben wir es noch nicht gekannt.
Paul Maar wohnt ja hier in Bamberg und da haben wir ihn schon manches mal gesehen.
Grüße Marie
Oh, das ist ja toll. Beneidenswert 🙂