An einem sehr gewöhnlichen Tag im Frühsommer ereignet sich im Wahrlichwald etwas wirklich, wirklich Wundersames. Eben an diesem Tag poltert ein schwer beladener Bollerwagen über den Feldweg, der zum Wahrlichwald führt. Der gehört zu einer Wanderratte, die am Waldrand eine Bühne aufbaut und mit ihren fantastischen Geschichten das Leben der Tiere durcheinanderwirbelt. Denn »Jeden Abend Abenteuer!« ist hier Programm. So oder so ähnlich hat sich das alles ganz bestimmt und höchstvielleicht zugetragen. Glaubt ihr nicht? Na dann, hereinspaziert und Vorhang auf für „Minna Melone“…
Es ist ein ganz gewöhnlicher Tag im Wahrlichwald. Die Bewohner und Bewohnerinnen erledigen das, was sie jeden Tag machen: Sie sammeln Futter, gießen Blumen, fegen Wohnungen, reparieren Gartenzäune oder waschen Wäsche. Alle sind so vertieft in ihre Arbeit, dass sie nicht bemerken, dass am Rande des Waldes jemand einen schwer beladenen Bollerwagen über den Feldweg zieht. Kein Bewohner des Wahrlichwaldes, sondern eine Wanderrate. Die schließlich unter einer alten Eiche am Waldrand den für sich perfekten Platz findet und bis spät in die Nacht sägt und hämmert. Nur Zara, das Eichhörnchen, bemerkt das Treiben.
Aufgeregt erzählt den anderen davon, dass eine fremde Ratte eine Bühne aufbaut. Doch niemand schenkt ihr so richtig Glauben. Schließlich nimmt sie all ihren Mut zusammen und läuft zum Waldrand. Schon von weitem sieht sie die Bühne, den roten Vorhang und die Girlanden. Es sieht wundervoll aus. Erwartungsvoll setzt sie sich und lauscht der Geschichte von Minna Melone. Zara ist begeistert und spürt, dass etwas Zauberhaftes geschieht. Aber die anderen Tiere sehen das nicht so. Im Wahrlichwald ist keine Fantasie gefragt, dafür haben sie viel zu viel zu tun. So ein ungeheuerlicher Unfug. Und doch ist die Neugier nach Abenteuer Abend für Abend verlockend…
„Ein Leben ohne Abenteuer ist wie ein Baum, der keine Früchte trägt! Jedes Erlebnis, jedes Wagnis, jeder Moment der Spannung und Angst und jede fröhliche Feierlichkeit macht uns zu dem, was wir sind!“ – so schreibt es Sven Gerhardt in „Minna Melone“*, und lebt dies in seiner Geschichte so wunderbar aus. Eine Geschichte voller Magie und Abenteuer zum Träumen. Die neben Säbel mit Zauberkräften, saxophonspielenden Paradiesvögeln, unsichtbaren Piraten oder lachenden Heulern mit Themen wie Ausgrenzung, Vorurteile, Akzeptanz, Freundlichkeit und Selbstvertrauen aufwartet.
Und nicht nur textlich wird ein Feuerwerk der Fantasie entfacht – die Illustrationen von Mareike Ammersken fangen grandios die Stimmung ein und lassen visuell das Setting dieser rundum fantasievollen Welt lebendig werden. Ein aufregendes Leseerlebnis, so hoffnungsvoll und mutmachend sowie gleichzeitig tiefgründig und zum Nachdenken anregend. Mit einem ganz besonderen Zauber, den man kaum in wenigen Worten zusammenfassen kann. Wärmstens ans Herz zu legen.
Eure Janet
2 Antworten
Wir haben das Buch auch in diesem Monat gelesen, fantastisch. Es kam bei meiner 5 Jährigen total gut an. Tagelang redete sie nur von Minna Melone
Liebe Mary,
oh, das freut mich total und ist so schön zu lesen.
Ganz wunderbar, dass das Buch so zu begeistern vermag. Ein ganz tolles Kompliment an das Buch.
Liebe Grüße
Janet