Aufgepasst und alle Mann an Deck: Hier kommt „Käpt’n Kalle“! Zusammen mit Max, dem Hund der Nachbarin, und dem Meerschweinchen Hektor geht es auf große Fahrt. Im verzweigten Wasserstraßennetz der Niederlande erleben die drei Bootsinsassen allerlei Spannendes und schippern von einem Abenteuer ins nächste…
Zur bestandenen Seepferdchenprüfung bekommt Kalle ein Motorboot geschenkt. Ein eigenes Boot! Nun ist er ein richtiger Kapitän: Käpt’n Kalle. Das gute Stück muss eingeweiht werden. Wer könnte Kalle auf der Jungfernfahrt begleiten? Natürlich: Max, der treue Hund von Kalles Nachbarin! Der hört zwar manchmal nicht so gut wie er sollte – und verfressen ist er auch – aber alles in allem ist Max ein toller Bootshund. Sein Meerschweinchen kommt auch mit. Ab in den Rucksack mit dem Hektor und los geht die Reise! Seiner Mutter erzählt Kalle, dass er nur kurz zum Spielen nach draußen geht.
Hui, wie ist das aufregend! Ganz allein tuckern dir drei durch das Kanallabyrinth und auf dem großen Fluss. Das wird manchmal ganz schön brenzlig. Auch Max ist nicht immer artig und erschreckt die Kühe auf der Weide. Dann trifft Kalle Septimia mit den wunderschönen roten Locken. Sein Herz schlägt schneller und er möchte ihr eine Freude machen. Also schenkt er ihr Hektor. Den findet Septimia nämlich süß. Kaum zurück auf dem Wasser, vermisst er ihn: Das Meerschweinchen wegzugeben, war ein großer Fehler! Wird Kalle Hektor jemals wiedersehen?
Frisch, frech und etwas kindlich-naiv, das ist Kalle. Zu denken, er sei mit seinem Seepferdchen bereit für einen Bootsausflug, ist natürlich hochgradig leichtsinnig. Gott sei Dank geht aber alles gut und Kalle kann auf seiner Reise neue Freundschaften schließen. Er lernt aber auch, Verantwortung zu übernehmen: zunächst für seine tierischen Mitfahrer, dann für seine Entscheidung, Hektor wegzugeben, und zuletzt für eine demente Frau, der er sich annimmt. Vor allem letztere Episode kann wohl nicht vollständig von jüngeren Kindern erfasst werden und muss erklärt werden.
Insgesamt ist „Käpt’n Kalle“* durch seinen knackigen Schreibstil aber sehr erfrischend und kindgerecht. Die Illustrationen passen perfekt zum ungezwungenen Stil: einfache, eher konventionelle Aquarellfiguren in Kombination mit großen Farbflächen und ungewöhnlichen Bildausschnitten. Eigentlich alt bewährt, aber doch ganz neu und spannend. Ganz oft sind es eben die einfachen Dinge, die am meisten Freude machen.
Eure Stefanie