Eigentlich ist unsere Welt so schön. Eigentlich und für viele von uns. Aber nicht überall, nicht für alle und nicht zu allen Zeiten. Nicht immer ist die Welt so, wie wir sie uns wünschen. Unsere Welt hat Schattenseiten. Beispielsweise Rassismus, Armut, Umweltzerstörung, Angst und Gewalt. Doch gibt es auch Hoffnung, wie Kinder und Jugendliche aus aller Welt zeigen. Kinder und Jugendliche, die sich nicht damit abfinden, sondern etwas tun und deren Engagement beeindruckend ist: „Young Rebels: 25 Jugendliche, die die Welt verändern!“…
Für mehr Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität, Vielfalt, Umweltschutz, Integration, Demokratie, Menschlichkeit und Frieden: Ob eine globale Bewegung oder eine konkrete Verbesserung der Situation vor Ort – soziales, politisches, gesellschaftliches und persönliches Engagement bewirkt wegweisende Veränderungen, das zeigen Kinder und Jugendliche wie…
Mit drei Jahren verlor Louis Braille durch einen Unfall in der Werkstatt seines Vaters ein Auge. Eine Entzündung des verletzten Auges griff auch auf sein unverletztes Auge über. Mit fünf Jahren war er komplett erblindet. Da er ein sehr guter Schüler war, durfte er nach der Grundschule eine Blindenschule in Paris besuchen. Dort wurde er mit elf Jahren auf die sogenannte „Nachschrift“ aufmerksam, die aus zwölf Punkten, die sich etwas vom Papier abhoben, bestand. Er vertiefte sich in das Thema und begann die „Nachschrift“ weiterzuentwickeln. 1825 hatte Louis Braille es geschafft, er hatte eine Schrift entwickelt, die für blinde Menschen völlig neue Möglichkeiten eröffnete.
Sechs Minuten und 20 Sekunden können eine fast unendlich lange Zeit sein. Etwa so lange dauerte die Rede, die Emma González am 24. März 2018 in Washington D.C., der Hauptstadt der USA, hielt. Sechs Minuten und 20 Sekunden, so lange dauerte auch der Amoklauf am 14. Februar 2018 an der Schule, die Emma damals besuchte. So etwas darf nie wieder passieren, fand sie und begann den Protest gegen die Waffenlobby, US-amerikanische Politiker*innen und alte Traditionen anzuführen. Am Ende wurden die Waffengesetzte in ihrem Bundestaat Florida verschärft.
2011 beschloss die Stadtregierung von Hongkong, dass alle Schüler*innen ein neues, verpflichtendes Fach bekommen sollten. Das Fach hieß „Moralische und Nationale Erziehung“. Joshua Wong befürchtete, dass die chinesische Regierung immer mehr Einfluss gewinnen könnte und beschloss, dagegen zu protestieren. Mit einigen Freund*innen gründete er die Organisation „Scholarism“. Sie wollten direkt handeln und wurden laut und sichtbar. Immer mehr Menschen nahmen teil, so dass die Regierung von Hongkong einlenkte und den Schulen die Entscheidung überließ, ob sie das neue Schulfach unterrichten wollten oder nicht.
Hailey Fort war fünf Jahre alt, als sie zum ersten Mal einen Obdachlosen sah. Sie fragte ihre Mutter, ob sie ihm helfen dürfe. Hailey kaufte ihm etwas zu essen. Und sie tat noch mehr: Sie sammelte Geld für Hygieneartikel und Winterjacken. Pflanzte Gemüse und Obst an, die sie an lokale Essenausgaben spendete. Begann mobile Unterkünfte zu entwickeln und zu bauen. Startete eine Crowd-Funding-Kampagne. Mit ihrem Engagement steckte sie andere Menschen an zu helfen. Auch ihre ganze Familie arbeitet seitdem Hand in Hand, um Obdachlose zu unterstützen.
In „Young Rebels: 25 Jugendliche, die die Welt verändern!“* stellen Benjamin und Christine Knödler Kinder und Jugendliche aus aller Welt in Kurzporträts vor. Junge Menschen, die sich mit Tatendrang, Solidarität und Handlungsmut für die Umwelt, Demokratie, Freiheit und Gleichberechtigung engagieren und engagierten, gegen Diskriminierung, Unterdrückung und Korruption kämpfen und kämpften. Die beschlossen haben zu handeln, statt sich mit den Umständen zufrieden zu geben.
Neben den wichtigsten Daten werden Hintergründe erläutert, Aktionen vorgestellt sowie auch deren Probleme, Hindernisse und Herausforderungen gezeigt. Alle Geschichten machen deutlich, wie unglaublich wichtig es ist nicht wegzusehen, sondern mitzumischen. Jede und jeder kann die Welt ein bisschen besser machen und dazu beitragen, Dinge zu verändern. Aktiv zu werden, in welcher Form auch immer. Im Großen wie im Kleinen. Denn auch viele kleine Dinge können die Welt bewegen.
Eure Janet
PS: Ein kleiner persönlicher Hinweis, in dem Buch werden unter anderem auch heikle/schwierige Themen wie beispielsweise Tötung, Krieg oder Sklaverei angesprochen, die eventuell einer Begleitung beim oder nach dem Lesen bedürfen.
Text: Benjamin Knödler, Christine Knödler
Illustration: Felicitas Horstschäfer
Verlag: Carl Hanser Verlag
Erscheinungsjahr: 27. April 2020
Altersempfehlung: 10 bis 12 Jahre
ISBN: 978-3-4462-6640-7
Bildquelle: © Carl Hanser Verlag
2 Antworten
Das gefällt mir, dass dieses Buch hier vorgestellt wird … weiter so 🙂
Liebe Elke,
ein richtig gutes Buch, dass von vielen gelesen werden sollte und hoffentlich auch wird.
Liebe Grüße
Janet