Wo die wilden Würmer wohnen

Lebensraum, Nahrungsquelle, Energieträger, Wasserspeicher, Klimaanlage, Wasserfilter und noch vieles mehr: Der Boden ist ein Biotop, in dem die unterschiedlichsten Tiere, Pflanzen, Pilze, Bakterien sowie andere Mikroorganismen leben. Mindestens ein Viertel aller Lebewesen der Erde sind dort heimisch, also mehr als es Menschen auf der Erde gibt. Der Boden birgt quasi ein eigenes Universum und ist seit Anbeginn für das Leben in und auf der Welt unerlässlich und eine kostbare, aber endliche und schützenswerte Ressource: „Wo die wilden Würmer wohnen“…

Der Boden ist der oberste Teil der Erdkruste. Unter dem Boden befinden sich feste Steine – diese Schicht aus diesem Ausgangsgestein, auch Muttergestein genannt, ist zuerst dicht und fest. Und über dem Boden liegt die Vegetationsdecke. Vegetation kann man auch Pflanzendecke oder Pflanzenkleid nennen. Das heißt: Alle Pflanzen zusammen ergeben die Vegetation. Irgendeine Art von Pflanzen wächst auf fast allen Böden. Pflanzen graben ihre Wurzeln in den Boden, denn er enthält Wasser und Nährstoffe, ohne die die Pflanzen nicht wachsen können.

Weltweit gibt es etwa 100.000 verschiedene Böden, weil es viel unterschiedliches Muttergestein und verschiedene Klimabedingungen gibt. Einige Böden sind eine ganz dünne Schicht über dem Gestein, andere reichen meterweit nach unten. Manche Böden sind sandig. Andere enthalten viel Ton und lassen sich zu einer Wurst rollen. Wieder andere sind richtig feucht und geben Geräusche von sich. Die Hauptzutat für Boden ist: Zeit. Je nachdem, wie hart das Muttergestein ist, braucht es 100 bis 1000 Jahre, bis ein Zentimeter Boden entsteht.

Lebensgrundlage und Lebensvielfalt

Von der Entstehung bis hin zum Klimawandel – in „Wo die wilden Würmer wohnen“* gräbt sich Elisabeth Etz tief in das Erdreich. Eine Welt, die unter unseren Füßen liegt und meist vor unseren Augen verborgen ist, aber ohne die es eigentlich nichts an Leben gäbe. Und diese ist nicht nur ein wirklich spannendes Ökosystem, sondern auch ein phänomenales dazu; denn hier wirken Superkräfte und sind Springwunder unterwegs. Damit das Ganze nicht allzu zu trocken wird, lockern die Bilder von Nini Spagl Seite für Seite ordentlich auf. Kindgerecht und mit einem Augenzwinkern werden die Informationen, Erklärungen und Fakten visualisiert. Abgerundet mit einem kleinen Spiel, welches sich direkt im Buch befindet und mit Tipps, welche Möglichkeiten es gibt, um selbst aktiv zu werden und diese wertvolle Ressource wie wichtigen Lebensraum zu schützen. Eine erstaunliche, verblüffende, faszinierende und ziemlich gründliche Entdeckungsreise.