Saoussan lebt an einem schönen Ort, bis zu dem Zeitpunkt als Krieg ausbricht, und sie mit ihrer Familie fliehen muss. Alles ist so fremd, unbekannt und ungewohnt im neuen Land. Sie hat Angst, ist verunsichert und kämpft mit vielen Herausforderungen. Doch Schritt für Schritt findet Saoussan sich zurecht, lernt die neue Sprache und Kultur kennen. Und verwandelt schließlich ihre eigene Geschichte in ein Buch: „Von weit her“…
Saoussan und ihre Familie müssen fliehen. An dem Ort, an dem sie gelebt haben, herrscht Krieg. Per Flugzeug geht es in ein neues Land. Dort bringt ihr Vater Saoussan in die Schule. Doch sie versteht nicht, was die anderen sagen. Die anderen Kinder versuchen Saoussan miteinzubeziehen, aber sie versteht ihre Sprache und kennt ihre Spiele nicht. Eines Tages macht ihr ein Papierskelett im Flur der Schule richtig Angst. So sehr, dass sie laut aufschreit.
Alle kommen angerannt. Die Lehrerin versucht Saoussan zu erklären, dass sie keine Angst haben muss. Aber es hilft nicht. Daraufhin nimmt die Lehrerin sie in den Arm. Saoussan mag nicht mehr in die Schule gehen und hat noch lange Albträume. Doch ihr Vater besteht darauf. Und nach und nach fängt sie an die Sprache zu sprechen und zu verstehen. So sehr, dass kaum aufhört zu reden und die Klassenbeste im Buchstabieren und Lesen ist…
„Von weit her“* – erstmals 1995 in Kanada erschienen – erzählt die wahre Geschichte von Saoussan Askar, die mit ihrer Familie vor dem Krieg aus dem Libanon fliehen musste. Mit sieben Jahren schrieb sie an den Autor Robert Munsch einen Brief, in dem sie ihm von ihrem Leben erzählte, und ihn bat, zu einer Lesung an ihre Schule zu kommen, da seine Bücher in ihrer Familie sehr beliebt waren. Daraus entwickelte sich nur eine Brieffreundschaft, sondern auch der Entschluss, die Erlebnisse von Saoussan zusammen in einem Buch zu veröffentlichen.
Darin erzählen sie – aus der Perspektive von Saoussan – bewegend von traumatischen Erfahrungen sowie den Herausforderungen, die auf sie in Kanada, ihrem neuen Leben und in der Schule warten; von Missverständnissen und vor allem von ihren Gefühlen – von Frustration und Angst; aber auch von Zuversicht und Freude. Einfühlsam, sanft und lebhaft begleitet Rebecca Green die Handlung mit ihren Bildern. Spiegelt Gefühle in Farbwahl, Gestik, Mimik und Dynamik wider. Verständlich, kindgerecht, und sensibel vermittelnd, wie schwer eine Flucht und die damit verbundenen Hürden, die bewältigt werden müssen, sein können. Gleichzeitig ist es aber auch eine Geschichte, die Mut und Hoffnung macht, gegenwärtig und zukünftig.
Eure Janet
Text: Robert Munsch, Saoussan Askar
Illustration: Rebecca Green
Übersetzung: Penelope Dützmann
Verlag: Orlanda Verlag
Erscheinungsjahr: 15. März 2022
Altersempfehlung: ab 5 Jahre
ISBN: 978-3-9495-4504-7
Bildquelle: © Orlanda Verlag