Nicht rennen. Kein Herumlungern. Ordnung halten. Fleißig und unauffällig sein. Alle Regeln einhalten. Die Hausordnung gilt für alle Bewohner und Bewohnerinnen des Hauses. Eltern haften für ihre Kinder. Die Hausverwaltung achtet darauf, dass die Regeln eingehalten werden. Wer diese bricht, wird bestraft. Man verliert seine Wohnung und muss in eine andere Etage umziehen, weiter unten. Dort leben die, die man nicht kennen will. Dorthin will man nicht. Doch dann fällt Nevos beste Freundin Juma beim Spielen in den Wäscheschacht und taucht nicht wieder auf. Alle tun, als ob es sie nie gab. Und so macht sich Nevo auf den Weg nach „Unten“, um Juma zu suchen und zurückzuholen…
Nevo Oppolit, Zinnober Vier, Nummer Siebenundzwanzig und Juma Mataron, Zinnober Vier, Nummer Fünfundzwanzig sind beste Freundinnen. Sie leben in einem Haus, das seit Generationen niemand mehr verlassen hat. Lang wie Finger, die sich in den Himmel strecken; dunkelgrau und mit stumpfen Fenstern. Oben verschwinden sie im Dunst, unten in einer Staubwolke. Die Welt besteht aus lauter solchen Häusern. Und das Leben der Menschen in den Gebäuden kontrolliert die Hausverwaltung. Die stellt die Regeln auf. Wer dagegen verstößt, wird bestraft. Mit Ermahnungen, Rügen und Tadel. Bei zu vielen Verstößen verliert man seine Wohnung und muss weiter nach unten ziehen. Unten will man nicht wohnen, denn wer einmal dorthin gegangen ist, kehrt nicht wieder zurück.
Ab und zu spielen Nevo und Juma auf ihrer Etage Fangen. Dass das nicht gestattet ist, wissen sie. Aber der Flur ist der einzige Ort, wo sie mal rennen können. Die beiden dürfen sich nur nicht von der Hausverwaltung erwischen lassen. Als die eines Tages, gerade als Nevo und Juma wieder spielen, die Aufsicht vorbeischickt, versuchen sie sich zu verstecken, um keinen Ärger zu bekommen. Dabei klettert Juma in den Wäscheschacht und taucht nicht wieder auf. Nicht nur das Verschwinden ihrer Freundin macht Nevo zu schaffen, sondern auch das Verhalten der Erwachsenen; die so tun, als hätte es Juma nie gegeben. Als dann noch ein fremdes Mädchen in Nummer Fünfundzwanzig anstelle von Juma auftaucht, ist sich Nevo sicher, dass hier etwas nicht stimmt. Sie macht sich auf den Weg nach unten, um Juma wiederzufinden…
Mit „Unten“* beleuchtet Maja Ilisch auf unglaublich spannende Weise das gesellschaftliche und soziale Zusammenleben sowie Macht- und Herrschaftsstrukturen unter Extrembedingungen. In einer dystopischen Geschichte über einen streng bewachten Lebensraum, der sich durch die komplette Kontrolle bis in die kleinsten Details der Existenz auszeichnet. Fesselnd wie ein Sog: Je weiter man liest, desto näher rückt man der Wahrheit.
Etage um Etage, Stufe um Stufe entfaltet sich das Gewirr aus Rätseln und Geheimnissen. Besonders das über allem schwebende Unbekannte schafft eine Atmosphäre, die dazu anregt, über die Welt und das Leben nachzudenken. Mutmaßungen und Fragen zu stellen. Und „Manchmal ist es wichtiger, eine Frage zu bekommen als eine Antwort.“. Ein emotionales Leseerlebnis, dessen Handlung in sich selbst abgeschlossen ist, aber genügend Raum für eine Fortsetzung lässt.
Eure Janet
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