Ob Wohnsiedlungen, bewegliche Häuser, Einfamiliennester, Unterwasserwohnungen oder unterirdische Labyrinthe – im Tierreich gibt es so manch geniale Architekten, Designer, Ingenieure, Konstrukteure und Baumeister: „Tierisch gut gebaut – Von Nestern, Höhlen und anderen Tierwohnungen“…
Der Horst des Weißkopfseeadlers zählt zu den größten Vogelnestern überhaupt. Es kann bis zu 6 Meter hoch werden, 2,5 Meter Durchmesser haben und über eine Tonne wiegen. Der Vogel baut ihn aus dicken Ästen hoch oben in mächtigen alten Bäumen, meist in Wassernähe. Die flache Mulde wird mit Zweigen, Gras, Rinde und weichen Federn ausgelegt. Weißkopfseeadler nutzen ihren Horst über Jahre. Weil die Nester so schwer sind und so hoch oben liegen, werden sie oft von Wind und Wetter beschädigt. Etwa alle fünf Jahre müssen sie erneuert werden.
Die Rote Waldameise ist die häufigste Ameisenart in Wäldern. An geschützten, sonnigen Plätzen sind ihre eindrucksvollen Hügel aus Baumnadeln, Stöckchen und anderen kleinen Pflanzenteilen zu finden. Das Nest ist ein kompliziertes Labyrinth aus Gängen und Kammern. In der Mitte des Baus liegt die Kammer der Königin, die Mutter aller Arbeiterinnen. Die Königin und die Larven werden von jungen Arbeiterinnen versorgt. Die älteren beschaffen Nahrung und Material für den Nestbau.
Die kleinen, wehrlosen Köcherfliegenlarven bauen bewegliche Behausungen unter Wasser. Diese Wohnungen schützen sie vor Krebstieren und Fischen. Anfangs bringen die Larven ein Gespinst hervor, das sie mit ihren Mundwerkzeugen zu einem Kokon formen. Den bekleben sie dann mit allem, was sie in der Umgebung finden: Steinchen, Muschelsplitter, Stöckchen oder Ähnliches. Je größer die Larven werden, desto länger und weiter werden die Röhrchen. Die Larven verlassen den sicheren Köcher erst, wenn sie sich verpuppen.
In „Tierisch gut gebaut – Von Nestern, Höhlen und anderen Tierwohnungen“* stellt Emilia Dziubak außergewöhnliche, beeindruckende und interessante Bauwerke aus dem Tierreich vor. Dazu gibt es Informationen, welche Werkzeuge sowie Materialien die Tiere für den Bau verwenden, an welchen Orten sie ihre Behausungen bauen, wie sie leben, was sie essen und noch so vieles mehr.
Ein riesengroßes „Wow“ rufen die atemberaubenden Illustrationen hervor. Nicht nur auf den ersten Blick, sondern Seite für Seite immer wieder eine Sensation. Gedämpft, in ruhigen Erd- und Naturtönen gehalten, gehen sie mit dem Text eine harmonische Symbiose ein. Spektakulär. Die Natur steckt voller phänomenaler Wunder, die zum Staunen bringen.
Eure Janet
Text: Emilia Dziubak
Illustration: Emilia Dziubak
Übersetzung: Thomas Weiler
Erscheinungsjahr: 30. August 2022
Verlag: arsEdition
Altersempfehlung: ab 5 Jahre
ISBN: 978-3-8458-4447-3
Bildquelle: © arsEdition