Nach dem Tod ihres Vaters ist Sam oft auf dem Friedhof. Dort stellt sie überraschenderweise fest, dass sie Geister sehen und sogar mit ihnen reden kann. Luise, die als Unbekannte beigesetzt wurde, spricht sie an. Die ältere Dame möchte unbedingt ihren Mann André finden, und Sam beschließt ihr zu helfen. Ob sie dabei auf die Unterstützung ihres älteren Bruders zählen kann? Dieser ist skeptisch. Er kann Luise weder sehen noch mit ihr reden, und eigentlich hat er auch ganz andere Gedanken im Kopf als „Sam und die Geister“. Eine Mitarbeiterin vom Jugendamt hat nämlich ihren überprüfenden Besuch angekündigt…
Als Tim zu Hause ankommt, ist Sam nicht da. Er entdeckt nur einen Brief vom Notar in Bezug auf das Haus sowie Post vom Jugendamt. Es soll überprüft werden, ob sich Tim nach dem Tod ihres Vaters um seine jüngere Schwester Sam kümmern kann. Er geht erstmal zum Friedhof, um seine Schwester zu suchen, und findet sie wie erwartet bei der Grabstätte ihres Vaters. Doch auf dem Weg zum Ausgang bemerkt Sam etwas Außergewöhnliches. Zwei Geister schweben über den Gräbern und streiten. Der Geist einer älteren Dame wird auf sie aufmerksam und spricht das Mädchen an.
Luise bittet Sam um ihre Hilfe, um deren Mann André zu finden und Sam beschließt die ältere Dame bei ihrer Suche zu unterstützen. So bleibt Luises Geist bei den Geschwistern und begleitet diese. Luise hatte keine Ausweispapiere dabei, als sie starb und wurde so als Unbekannte in einem Gemeindegrab beigesetzt. Ihr Mann André soll nun aber über Sam erfahren, dass sie verstorben ist. Auch, wenn Tim Luises Geist nicht sehen kann, hilft er seiner Schwester. Sie versuchen es telefonisch, erreichen aber keinen. Im Haus des Ehepaares wohnen andere Menschen. Was nun? Wie sollen sie Luises Ehemann finden? Und dann steht da auch noch der Besuch der Jugendamt-Mitarbeiterin an…
In „Sam und die Geister“* erzählt Carbone (áka Bénédictine Carboneill) eine unheimlich packende Comic-Krimi-Geistergeschichte, die belebt wird durch eine dynamische Geschwisterbeziehung, ein spannendes Familiengeheimnis und den aktiven Umgang mit Trauer sowie Veränderung. Einfallsreich und stimmungsvoll von Julien Monier in Szene gesetzt. Seite für Seite versteht er es Situationskomik durch ausdruckstarke Mimik und Gestik einzustreuen; Momentaufnahmen einzufangen und dem Geschehen einen farblich passenden Anstrich zu verleihen. In dieser Verbindung aus Visuellem und Erzähltem wird ein Szenario geschaffen, in dem sich die Vorstellung vom Sein nach dem Tod mit dem Weiterleben nach einem Verlust verbindet. Mit viel Feingefühl sowie einer zugänglichen Leichtigkeit begeistert der Auftaktband der gleichnamigen Comic-Buchreihe* durch seine fesselnde Lebendigkeit.
Eure Anne-Christin
Text: Carbone
Illustration: Julien Monier
Übersetzung: Hanna Reininger
Verlag: Splitter Verlag
Erscheinungsdatum: 22. November 2023
Altersempfehlung: ab 10 Jahre
ISBN: 978-3-9679-2775-7
Bildquellen: © Splitter Verlag