Es beginnt vor langer, langer Zeit mit einem gelb-orangen Blatt, das von einem Baum fällt. An einem Herbsttag im Jahr 1207 wird im Iran ein Junge namens Rumi geboren. Als Kind spielt und agiert er in und mit der Natur, dabei entdeckt er seine Liebe für Vögel. Er will wissen, wer diese wunderschöne Welt geschaffen hat. Rumi stellt viele Fragen, die sein Vater geduldig beantwortet, und liest später mit Begeisterung Bücher. Er wird älter und lernt Attar, einen persischen Dichter, kennen. Dieser gibt ihm ein Buch mit einem Gedicht, dessen Geschichte von dem sagenhaften Vogel Simurgh handelt. Wie sein Vater und Großvater wird Rumi schon mit Anfang zwanzig ein Gelehrter, zudem die Schüler kommen, um ihm zuzuhören.
Doch ihm fehlt etwas, und er ist nicht glücklich. Die Jahre vergehen und eines Tages begegnen sich bei einem Basar Rumi und der persische Mystiker Schmas – was übersetzt „Die Sonne“ heißt. Die Männer werden durch lange anregende Gespräche zu Freunden. Für Rumi ist Schams eine Sonne, die in sein Herz und seinen Geist scheint, was ihn dankbar Sama tanzen lässt. Seinen Schülern missfällt dies, und sie zwingen Schams ohne Abschied die Stadt zu verlassen. Der liebgewonnene Freund verschwindet. Bedrückt und traurig sucht Rumi nach ihm. Die Schüler bereuen ihr Handeln und suchen ebenfalls. Aber erfolglos. Rumi erinnert sich an Attars Gedicht und die Vögel, die sich gemeinsam auf die Suche nach dem Simurgh machten. In der folgenden Nacht übergibt ihm im Traum seine Mutter eine Feder und fordert ihn zum Schreiben und Teilen seiner Freundschaftsgeschichte auf…
Von Weisheit, Liebe und Wärme
Einst, da lauschten die Menschen bei ihm sitzend, seinen Worten; nun trägt die iranische Illustratorin und Autorin Rashin Kheiriyeh in Buchform ehrend Rumis Geschichte(n) weiter in die Welt hinaus. Ihre poetisch wie anmutend kindgerechte Erzählung von seinem Leben und dem, was ihn inspirierte oder verändernd auf den Dichter wirkte, harmonisiert ganz wundervoll mit der fantasievoll-ornamentalen Illustrationen.
Mit lebendigen Farbtönen kreiert sie Seite für Seite eine gefühlvolle Hommage, die zum Betrachten, Nachdenken und gemeinsamen Philosophieren einlädt. In die Bilderbuchbiografie „Rumi – Dichter der Liebe“* sind bewegende Themen – Weisheit, Freundschaft, Miteinander, Verbundenheit, Herzenswärme und die Kostbarkeit der Natur – mit viel Liebe eingewoben. Die Neugier weckend, um noch mehr von, zu und über Rumi zu lesen.
Eure Anne-Christin
