Das Leben könnte so schön sein, wenn es nicht so kalt wäre, nicht so viel Schnee und nicht so viele andere Pinguine geben würde – und überhaupt. Pinguin Paule ist nicht zufrieden mit seinem Leben. Und keinen interessiert es. Grummelnd stampft er durch die Eislandschaft. Ob ihm der Ratschlag des Walrosses weiterhilft? Vielleicht wird doch noch alles gut?: „Paule Pinguin allein am Pol“…
Schon am Morgen hat Paule Pinguin keine gute Laune. Es ist viel zu früh. Ihm friert der Schnabel. Und auch das Geschnatter der anderen Pinguine geht ihm gehörig auf den Geist. Außerdem ist sowieso viel zu viel Schnee da. Zu hell ist es dadurch auch. Egal was er tut, nie passt es ihm. Das Meer ist zu salzig und zu dunkel. Das schlimmste daran, keinen interessiert es. Paule ist frustriert.
Da wird er von hinten an die Schulter getippt. Ein großes Walross wünscht ihm einen schönen guten Tag. Ihm ist aufgefallen, dass es bei Paule Pinguin heute gar nicht gut läuft. Ja, da draußen ist es nicht immer einfach, und es fällt jedem ab und zu mal schwer. Paule solle sich doch umsehen. Überall gibt es Schönes zu entdecken: den blauen Himmel, die wärmende Sonne und seine Familie. Na gut, denkt sich Paule. Das Walross hat schon irgendwie recht. Aber eigentlich ist es…
Manchmal gibt es eben diese Tage. Da läuft einfach alles verkehrt. Nichts und niemand kann es einem recht machen. Alles ist frustrierend. In diesen Momenten fällt es schwer, die wirklich tollen Dinge, die uns im Leben umgeben, zu sehen. So geht es auch dem kleinen Pinguin in Jory Johns Buch „Paule Pinguin allein am Pol“*. Ein ziemlich ernstes Thema für ein Kinderbuch, aber humorvoll und mit unverwechselbarem Charme umgesetzt.
Die Illustrationen von Lane Smith sind herzallerliebst. Sie versteht es auf den Punkt zu begeistern. Es geht gar nicht anders, man schließt den kleinen Miese-Laune-Paule sofort ins Herz. Leider überzeugt das Ende der Geschichte nicht so ganz. Doch wäre hier ein superstrahlendes Happy-End wirklich das Richtige gewesen? Vielleicht nicht, denn so wirkt der Moment des Nachdenkens und Innehaltens noch nach. Ein augenzwinkerndes Buch, das auf charmante Weise zeigt, wie wir der Freude am Leben gelegentlich selbst im Weg stehen und leicht vergessen, wie viel Glück wir eigentlich haben.
Eure Janet
4 Antworten
Hallo Janet,
nicht nur auf dieser Seite, sondern auch auf vielen anderen wird Paule der Pinguin hochgelobt. Von diesen unglaublich phantastischen Rezensionen beeindruckt, habe ich das Buch bestellt. Tatsächlich ist die Illustration wirklich herzallerliebst. ABER: Die Geschichte endet depressiv, der schwarze Inneneinband verstärkt das Gefühl absoluter Hoffnungslosigkeit. Dies ist kein Buch, was ich mit meinem Kind lesen möchte. Mir sind die großartigen Bewertungen ein absolutes Rätsel.
Herzlichen Gruß
Elsa
Liebe Elsa,
Ganz lieben Dank für Deinen Kommentar. Eine Buchvorstellung ist ja immer rein subjektiv zu sehen. Es ist eine Meinung. Jeder sieht etwas anderes, interpretiert anders. Aber das ist ja auch das Spannende an Büchern und Geschichten. Den Kontrast zwischen Weiß und Schwarz sehe ich hier eher als künstlerisches und illustratorisches Mittel. Daher wirkt es auf mich nicht depressiv. Natürlich kann ich Deine Ansicht nachvollziehen und hoffe, dass Du ein wenig die meine verstehen kannst.
Liebe Grüße
Janet
Hallo,
vielen Dank für diesen genialen Lesetipp. Das Buch wird bei uns heißgeliebt – nicht nur, aber besonders an „Mir friert der Schnabel“-Tagen.
Viele Grüße,
Simone
Liebe Simone,
ach, das freut mich sehr, dass Euch das Buch so gefällt 🙂
Liebe Grüße
Janet