Hallihallo, hereinspaziert. Kommt herein. Ihr werdet schon sehnsüchtig erwartet. Los geht es, kreuz und quer durch das Haus. Die Milchflasche aus der Küche, das Spielzeugauto aus dem Keller, die Decke aus dem Garten und auch noch die Schlafmütze vom Dachboden – alles muss eingesammelt werden. Wozu? Warum? Das erfahrt ihr in „Mein Haus hat eine rote Tür“…
Die rote Tür ist offen, komm herein. Ein wenig fester drücken, manchmal klemmt sie ein bisschen. Bevor es weitergeht, bitte das weiße Taschentuch mitnehmen. Die Treppen hinauf in die Küche. Mhmm, hier duftet es herrlich. Mit den blauen Topfhandschuhen ist der Kuchen schnell aus dem Ofen geholt. Jetzt noch schnell die Milchflasche geschnappt. Durch die gelbe Tür geht es in den Keller. Oh, hier ist es zappenduster. Mit einem Zug an der Kordel wird es wieder hell. Auto und Kuscheltier einsammeln und dann über die Leiter und das Fenster in den Garten.
Es dämmert bereits. Mond und Sterne stehen schon am Himmel. Da liegt eine bunte Decke, die muss mit. Jetzt schnell wieder zurück ins Haus. Ah, wie praktisch am Treppengeländer vor der Haustür hängt eine Tasche. Da passen die eingesammelten Dinge gut rein. Noch schnell das gelbe Mondkissen aus dem Blümchensessel gefischt und dann nichts wie ab ins Badezimmer. Zahnbürste und Zahnpasta werden auch gebraucht. Lauter nützliche Sachen. Aber wofür? Oha, da ist eine Geheimtür. Öffne sie, du wirst schon sehnsüchtig erwartet…
Eine Mitmach-Gute-Nacht-Geschichte – keine neue Idee, aber von Astrid Henn in „Mein Haus hat eine rote Tür“* durchaus originell umgesetzt. Warum? Weil man diese gar nicht hinter dem Cover und der Gestaltung erwartet. Und es auch ein paar Seiten braucht, um in den Genuss des Aha- Momentes zu kommen. Zwischendurch ist man nicht nur mit Lesen voll auf beschäftigt, sondern mit vielen Aktionen durch das ganze Haus.
Ganz nebenbei lernen kleine Leser und Leserinnen in diesem interaktiven Pappbilderbuch verschiedenste Räume, Formen, Alltagsgegenstände, Zahlen und Farben kennen. Vollkommen unaufgeregt mit einfachem, dennoch direktem Text, klaren Aufforderungen und minimalistischen Illustrationen. Auf den Punkt gebracht und dennoch lustig verspielt. Ein wunderbarer Begleiter für das allabendliche Zubettgeh-Ritual. Aber Vorsicht: Hohe „Nochmal“-Stufe!
Eure Janet