Trostlos wie das Wetter des Herbstes fühlt sich Lior, als sie ihre Reise zu dem Ort antritt, an dem sie von nun an Leben soll. Nach dem Tod des Vaters und der Großmutter ist Liors Mutter alles viel zu viel, und schickt sie in ein Heim für Kinder. Trotz der Herzlichkeit von Agathi, die mit ihrem Heim Kindern ein Zuhause geben möchte, und von Isabell, Fiona, Arthur, Peter sowie Svea, die bereits dort wohnen, ist es Liors innigster Wunsch wieder zu ihrer Mutter zurückzukehren.
Um Geld für das Zugticket zu bekommen, nimmt Lior eine Aushilfsstelle in der Buchhandlung „Lumis Bücherwelt“ an. Eine ganz besondere Buchhandlung, in der immer Weihnachten ist. Aus Dank über das Wunder der Heilung seines schwererkrankten Sohnes, hat Herr Lumi dessen Wunsch erfüllt, und den Buchladen in eine immerwährende Weihnachtswelt verwandelt. Leuchtend, wegweisend und mit viel Liebe; wie ein Licht in der Dunkelheit. Solch ein Wunder, das wünscht sich auch Lior von ganzem Herzen, um ihren Weg und nach Hause zu finden…
Von Wundern und Glück
Manchmal ist das Glück doch ganz nah – in ihrer Erzählung „Lior – Der Weg nach Hause“*, die sich vom Setting her in den 1950er Jahren bewegt, greift Viktoria Nergiz universelle Grundgedanken wie Liebe, Glauben, Güte und Mitgefühl auf, und verwebt diese mit den Themen Freundschaft, Identität, Hilfsbereitschaft und Selbstakzeptanz. Tiefgründig, berührend, sensibel und mit einer vielschichtigen Emotionalität, erzählt sie von Herausforderungen des Lebens und von Hoffnung zugleich. Die stimmungsvollen Vignetten-Illustrationen von Tabea Boldt sind punktuell platziert, und begleiten wunderbar das Geschehen. Eine warmherzige Geschichte über die Magie von Büchern, den Wert von Erinnerungen, die Möglichkeiten von Veränderungen sowie die Wege des (eigenen) Glücks.
„Was auch immer uns im Leben widerfährt, selbst wenn es jegliche Hoffnung raubt – das Glück liegt jeden Tag erneut in unseren Händen“. (Auszug aus „Lior – Der Weg nach Hause“)
Eure Janet
