Thälmannpioniere, FDJ, Traumzauberbaum-Platten, Tischtennis, Ferienlager und FKK-Urlaube – im Comic „Kinderland“ erzählt Mawil aus der Sicht des 13-jährigen Mirco Watzke vom Sommer und Herbst des Jahres 1989. Den letzten Wochen der DDR, der Umbruchsstimmung und dem überraschenden Mauerfall…
Eigentlich ist es ein Morgen wie jeder andere. Mirco macht sich auf den Weg zur Schule. Nur gibt es an diesem Tag eine Linienänderung bei den öffentlichen Verkehrsmitteln. Sein Bus fährt plötzlich eine andere Route und Mirco landet ganz woanders. Zum Glück trifft er Torsten, der ebenfalls zur gleichen Schule will. Er ist neu und ganz anders als Mirco. Groß, ruppig und kein Pionier. Und obwohl die beiden so unterschiedlich sind, kommen sie ganz gut klar.
Anlässlich des Geburtstags der Pionierorganisation sollen die beiden ein „Freundschaft“-Tischtennisturnier planen. Doch irgendwie entwickelt es sich alles im Laufe der Zeit immer chaotischer. Torsten besteht auf Sonderregelungen. Der sonst so vorbildliche Mirco prügelt sich und bekommt eine Vier in Betragen. Woraufhin ihm sein Vater, Hausarrest erteilt und die Teilnahme am Turnier verbietet. Mirco muss sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Und dann kommt diese eine Nacht…
„Kinderland“* ist eine teils autobiografische Graphic Novel von Mawil, die beim Comic-Salon in Erlangen mit dem Max- & Moritz-Preis als „Bestes deutschsprachiges Album“ ausgezeichnet wurde. Darin spiegelt er mit einem authentischen Blick retroperspektivisch die Kindheit in der DDR wider. Alltägliches – zwischen Erwachsenwerden, Konflikten, Pionierversammlungen und Freundschaften – ohne Wertung und Ostalgie.
Begebenheiten und Episoden, die im Ping Pong wie ein Tischtennisball von Seite zu Seite hüpfen. In einer Zeit, in der das sozialistische System zerfällt und sich das Leben gesellschaftlich, politisch und emotional im Umbruch befindet. Geschichtliche Ereignisse im Hintergrund, die das Leben vieler Menschen prägen. Dynamisch, mitreißend, lebendig und augenzwinkernd erzählt.
Eure Janet