„Ich gehör dazu!“: Isabells Familie hat wenig Geld und kann sich Dinge nicht leisten, die für andere selbstverständlich sind. Sie haben nicht viel, aber sich. Doch als sie in ein neues Viertel am anderen Ende der Stadt ziehen müssen, fühlt sich Isabell ungesehen und unsichtbar. Alles um sie herum wirkt so trostlos, traurig und verlassen. Bei einer Erkundungstour bemerkt sie die anderen „unsichtbaren“ Menschen. Und dieser Moment ändert einiges…
Isabells Familie muss umziehen. Von ihrem Haus in eine Wohnsiedlung am Ende der Stadt. Das Geld reicht nicht mehr, um die Rechnungen für das Haus zu bezahlen. Isabells Familie hat für viele Dinge nicht genügend Geld. Dinge, die für andere Menschen selbstverständlich sind. Isabell versucht nicht darüber nachzudenken, was ihr fehlt, sondern erfreut sich an den schönen Dingen. Das neue Viertel aber wirkt traurig und verlassen. Ungesehen und unsichtbar für die anderen erkundet Isabell alles.
Dabei bemerkt sie die anderen „Unsichtbaren“: Eine alte Frau, die Blumen in Farbtöpfe pflanzt, einen Mann, der die Parkbank als Bett nutzt und die Vögel füttert und einen Jungen, der aus seiner Heimat flüchten musste, und nun dabei hilft, ein Fahrrad zu reparieren. Es sind viele, die sie sieht und sie alle wirken so allein. Isabell beschließt zu helfen. Sie pflanzt Blumen, kümmert sich um Tiere und repariert Dinge. Und mit jedem Tag und jeder Woche kommen immer mehr Menschen dazu, die mitmachen…
Bewegende Themen wie die Wahrnehmung anderer, Armut, soziale Ungleichheit, gesellschaftliche Teilhabe und deren Auswirkungen in einen Rahmen aus Geborgenheit, Freundlichkeit, Zugehörigkeit, Hoffnung, Akzeptanz, Empathie, verbunden mit der alltäglichen Schönheit des Lebens zu stellen, ist eine Kunst, die Tom Percival mit „Ich gehör dazu!“* berührend wie wundervoll gelingt.
In Wort und Bild begleitet er sanft, nachvollziehbar und liebevoll. In einem Illustrationsstil, der auf ganz ergreifende Weise in den Bann zieht, und der eisigen, kalten Kulisse immer wieder einen Hauch von Wärme entgegensetzt. Kindgerecht zugänglich erzählend, zum Nachdenken anregend und daran erinnernd, dass allein schon die kleinen Dinge einen Unterschied machen können, und dass wir alle gemeinsam das Zusammenleben als Miteinander gestalten können.
Eure Janet
PS: In die Geschichte fließen persönliche Erfahrungen ein, wie Tom Percival am Ende des Buches in einem Nachwort erklärt. In dem er noch einmal eindrücklich erwähnt, warum ihm die Geschichte so am Herzen liegt, und in dem er zeigt, wie wichtig es ist, dass Menschen, die nicht viel haben, nicht vergessen, nicht über- sondern gesehen werden: „Es gibt auf dieser Welt viele Arten der Botschaft: „Ihr gehört nicht dazu!“. Ich möchte dem etwas entgegensetzen und sagen: „Doch, ihr gehört dazu!“. Wir alle gehören dazu.“.
Text: Tom Percival
Illustration: Tom Percival
Übersetzung: Salah Naoura
Verlag: arsEdition
Erscheinungsdatum: 13. Oktober 2021
Altersempfehlung: ab 4 Jahre
ISBN: 978-3-8458-4467-1
Bildquelle: © arsEdition