Wenn ich bestimmen darf, trage ich jeden Tag Lieblingsschuhe, und der Bürgersteig ist ein Trampolin. Mit der Straßenbahn fahre ich dann hin- und her, alle haben einen eigenen Swimmingpool und in den Bäumen hängen Kletterseile. Rund um die Uhr haben die Büchereien offen, wo immer vorgelesen wird. Alle, die Straßen oder Häuser bauen, bekommen extra Schokoladenpausen und weiche Betten, um sich auszuruhen. Büros sind farbenfroh und wohlriechend. Auf das Geld achte ich gut, damit es nicht verschleudert wird. Es wird bei denen landen, die bisher nicht so viel Geld hatten.
Wenn ich bestimmen darf, fülle ich das Meer mit Wasser, das Plastik frisst. So verschwindet der Müll und die Meeresbewohner können lächelnd extraweit schwimmen. Ich sorge dafür, dass Wollpullover nicht kratzen, Handschuhe nicht rutschen, nasse Socken von allein in den Schuhen trocknen und das Essen immer die passende Temperatur hat. Spielen wird ein Schulfach und alle Erwachsenen müssen monatlich einmal mit in den Kindergarten oder die Schule. Sie sollen das Spielen (wieder) lernen…
Was wäre, wenn…
Mit „Heute bestimme ich die Welt!“* greift Trygve Skaug das einfallsreiche Denken eines Kindes und dessen kreative Sichtweise aus der Ich-Perspektive auf. Die Vorstellungskraft scheint grenzenlos, was Ella Okstad in verspielt-warmherzigen Skizzen aufgreift und fröhlich-kunterbunt mit Fingerabdrücken untermalt. Die schwungwolle Aufzählung von persönlichen Wünschen, gestalterischen Überlegungen für das Wohlergehen aller und fantasievolle Verbesserungen für die Welt sprudelt förmlich über die Seiten. Eine Inspiration für die Fantasie. Eine Anregung zum Nachdenken über verantwortungsvolle Themen. Eine Einladung, um ins Gespräch zu kommen. Eine Ermutigung eigenen Ideen freien Lauf zu lassen. Was wäre, wenn…
Eure Anne-Christin
