Wilde Herzen
Grizzlybären sind wild. Sie kennen keine Angst; sind nie traurig und brüllen ganz furchtbar gerne. Nicht vor Wut oder vor Schmerz oder vor Freude. Nur vor Wildheit. Aber manchmal funktioniert das nicht so gut. Zum Beispiel, wenn man an Blumen riecht und eine Biene kommt und direkt in die schwarze Bärennase sticht. Dann fühlt sich der kleine Grizzly überhaupt nicht wild. Oder, wenn der Nachthimmel so klar ist, dass man außer den Sternen gar nichts sieht, dann fühlt er sich klein und gar nicht wild. Und auch, wenn man eine liebe Person wiedersieht, die man vermisst hat…
Das alte Walross und seine Rosen
Das alte Walross ist mächtig stolz auf seine Rosen. Nichts entspannt es so sehr, wie nach einem langen Tag in seinem Garten zu sitzen und sich um seine Blumen zu kümmern. Wenn da nicht die Nachbarskinder wären. Die toben, lachen und jauchzen. Wovon das Walross Kopfweh bekommt. Nach einem besonders anstrengenden Tag platzt dem Walross der Kragen, und es brüllt so laut, dass alle Kinder weglaufen. Jetzt kann es sich endlich in Ruhe um seine Rosen kümmern. Aber irgendwie macht sich keine Entspannung breit. Etwas fehlt…
Tierische Geschichtensammlung
Poetisch, begleitet von atmosphärischen und farbenfrohen Bildern, erzählt Agi Ofner in „Grizzlybär und Hasenfuß: Geschichten von wilden Tieren und solchen, die es noch werden wollen“* siebzehn kleine feine Geschichten über Vertrauen, Herausforderungen, Zusammenhalt, Freundschaft, Werte, Identität und Neuanfänge. Vom Leben in all seinen Facetten. Mal lustig, mal ernst, mal liebevoll, mal ruhig. Mit viel Herz. Gleichzeitig nachdenklich wie positiv stimmend. Mitunter philosophisch. Ein starker Vor- und Selbstlesegenuss, der zusätzlich sprachlich mit auflockernden Reimspaßspruch-Doppelseiten verzaubert.
Eure Janet
