Nach der Schule herrscht große Aufregung. Es findet eine Geburtstagsfeier statt. Nur Mark ist traurig, denn er ist nicht eingeladen: „Geburtstag ohne mich?“. Allein spaziert er im Park umher. Dort trifft er Jara und Adrian. Auch sie sind nicht auf der Party. Zusammen klettern sie auf einen Baum und auf einmal geschieht etwas ganz und gar Unglaubliches…
Die Kinder aus der Schule sind ganz aufgeregt, es findet eine Geburtstagsparty statt. Aber Mark ist nicht eingeladen. Der Park, den er an diesem Nachmittag besucht, ist wie leergefegt. Doch plötzlich taucht ein Mädchen auf. Jara hat auch keine Einladung. Nun sind sie schon zu zweit. Da kommt Adrian auf sie zugelaufen und ruft ihnen zu, dass sie schnell irgendwo raufklettern sollen. Zusammen steigen sie auf einen Baum. Auf einmal geschieht etwas Unglaubliches: Wasser überschwemmt die ganze Stadt, und ein gigantischer Wal mit einem winzigen Zylinderhut taucht auf.
Er lädt die drei Kinder auf seinen Rücken und gleitet durch das Wasser. Zwischendurch lässt er immer wieder weitere Kinder aufsteigen. Nach einer langen Reise erreichen sie ein kleines Dorf, das auf dem Gipfel eines Berges liegt. Hier steigen sie ab, rennen durch die Wolken und erkunden das Dorf. Es ist ein ganz besonderer Ort und mitten auf dem Marktplatz wird eine große Party gefeiert. Alle sind gut gelaunt, und es gibt Essen, Getränke, Musik und Luftballons. Mark, Jara und Adrian haben so viel Spaß, dass sie die Geburtstagsfeier, auf der sie nicht eingeladen sind, einfach vergessen haben…
In „Geburtstag ohne mich?“* greift Susanna Isern eine Situation auf, die im Alltag von Kindern häufig vorkommt, jedoch bisher kaum Beachtung im Bereich der Kinderliteratur findet. Enttäuschungen gehören zum Leben dazu. Vor allem, wenn ein Geburtstag gefeiert wird, und man nicht eingeladen ist, erzeugt dies Traurigkeit, Frustration sowie das Gefühl von Ausgrenzung. Feinfühlig und behutsam geht sie auf diese Thematik ein, zeigt dabei aber gleichzeitig, dass aus allen Situationen – auch wenn sie weh tun – etwas Anderes, Neues, Gutes, sogar Fantastisches entstehen kann.
Die Veränderung in der Erzählung spiegelt sich beeindruckend in den Illustrationen von Adolfo Serra wider. Metaphorisch setzt er die Farbgestaltung als Ausdruck von Gefühlen ein – von reinen, kalten Grau-Schwarz-Weißtönen auf den ersten Seiten bis hin zu einer warmen, kunterbunten Farbpalette auf den letzten. Ein liebevoller Ansatz, um darüber zu sprechen und um zu verstehen, dass wir nicht immer das bekommen, wonach wir uns sehnen; aber genau das dazu führen kann, neue sowie vor allem bereichernde Erfahrungen zu machen. Und dass es immer einen Ort gibt, an dem wir herzlich willkommen sind.
Eure Janet