Manchmal ist es gar nicht so einfach, das Jüngste aller Geschwister zu sein. Schon gar nicht, wenn die einfach nicht mit einem spielen wollen. So geht es auch Dory, genannt Ratte, im Kinderbuch „Donner und Dory! Klein, aber oho“ von Abby Hanlon. Jüngere Geschwister können schon ganz schön nervig und anstrengend sein! Ältere aber auch!
Dory, genannt Ratte, ist 6 Jahre alt und das jüngste Kind in der Familie. Ihre große Schwester heißt Charlotte und ihr Bruder Luca. Die beiden wollen nie mit ihr zusammen spielen. Sie sagen, dass Dory zu kindisch ist. Dory führt Selbstgespräche, hat Trotzanfälle, fragt zu viele Fragen und spielt mit eingebildeten Monstern. Zwar gibt es im Haus einige Monster, wie das Saug-Monster, das Wäsche-Monster oder das Klo-Monster, doch reden tut Dory eigentlich nur mit Mary. Das ist ihre Freundin, die niemand außer ihr sieht.
Dabei liebt Dory es mit Charlotte und Luca „Vater-Mutter-Kind“ zu spielen. Sie ist das perfekte und niedlichste Baby. Aber die beiden Großen meinen, dass die Püppi von Charlotte viel ruhiger und süßer ist. Aber Dory gibt niemals nicht auf. Um ihre Ruhe zu haben, erfinden Luca und Charlotte Frau Knorpel-Knacker. Die ist 507 Jahre alt, hat nadelspitze schwarze Zähne und ist eine Räuberin, die am liebsten kleine Mädchen stiehlt. Doch der Plan geht nach hinten los. Statt Angst zu haben, ist Dory total fasziniert. Mit tatkräftiger Hilfe von Mary und ihrer guten Fee, Herr von Morps, sucht sie nach einem Plan dieser ominösen Diebin das Handwerk zu legen.
Herrlich überspitzte Geschichte und grandiose Comic-Bleistiftzeichnungen – Abby Hanlons „Donner und Dory! Klein, aber oho“* ist ein ziemlich schräger Lesestoff erzählt aus der kindlichen Sichtweise der kleinen Dory. Die Mischung zwischen Lesebuch und Comic ist zwar nicht ganz Neues, aber erweckt eine enorme Lebendigkeit der Charaktere. Die detaillierten Zeichnungen sind schlicht, aber so realitätsnah. Mit Gestik, Mimik und die Körpersprache schafft Abby Hanlon eine Ebene, in der die Kinder die Geschichte optisch mitfühlen und miterleben können.
Eure Janet