Alles beginnt mit rosa Nebelschwaden; die Niko nicht nur das Leben schwer machen, sondern auch ein Anzeichen sind, dass in ihm ein Zaubertalent schlummert. Niko, dessen Schicksal bisher in allem die Mitte gewesen ist, soll ein Seher sein und von nun an auf eine Schule für angehende Zauberer und Zauberinnen gehen. Auf die MGZ – „Die Schule der mittelguten Zauberer“ – von Madame Philomena Garcia-Böckelmann. Dort soll er lernen, seine Seherpersönlichkeit zu entfalten und mit seinem Zaubertalent umzugehen. Eine Veränderung, die für Niko zauberhafte Folgen hat und jede Menge Nebenwirkungen nach sich zieht…
Niko ist das mittlere von drei Kindern und im Gegensatz zu seinen beiden Geschwistern; die zum einem schulisch Superleistungen haben und zum anderen außergewöhnlich künstlerisch begabt sind; in allem mittlerer Durchschnitt. Aber Niko hat damit kein Problem, bis eines Tages vor seinen Augen ein rosafarbener undurchsichtiger Nebel erscheint. Seine Mutter will das überprüfen lassen, und so landen sie im Laden von Optikerin Meryem Güzel, die mit Hilfe eines altmodischen Sehspektrometers feststellt, dass der rosa Nebel ein deutliches Zeichen für eine sich entfaltende Seherpersönlichkeit ist.
Daraufhin bekommt seine Familie Besuch von einer Madame Garcia, die eine Schule für angehende Zauberer und Zauberinnen – kurz die MGZ – leitet. Anfangs ist Niko von der Idee total begeistert, auf eine Zauberschule zu gehen. Aber vor Ort ist alles ganz anders, als er es sich vorgestellt hat: Die MGZ ist eine Schule, für all diejenigen, die über nur eine einzige magische Fähigkeit verfügen. Und bei den Omegas – so werden die Schüler und Schülerinnen dort genannt – hat jeder Zauber Nebenwirkungen. Das sorgt ordentlich für Irrungen und Wirrungen sowie jede Menge Chaos. Für Niko ist das alles eine viel zu komplizierte Angelegenheit. Er möchte nur noch zurück nach Hause, in ein geordnetes Leben. Doch bei seinem Fluchtversuch von der MGZ bringt sich Niko in Gefahr und braucht Hilfe…
Zugegeben, eine Geschichte über eine magische Zauberschule ist nicht wirklich eine neue Idee. Was aber „Die Schule der mittelguten Zauberer“* hervorhebt, sind die wundervolle Erzählkunst und die bildliche Sprache von Rieke Patwardhan. Themen wie Freundschaft, Familienleben, soziales Miteinander, Selbstvertrauen, Identität, Zugehörigkeit, Fähigkeiten, Stärken und Zusammenhalt integriert sie charmant in ein turbulentes Gesamtkonzept, dessen Essenz in den vielen verrückten Ideen liegt.
Dazu noch ein wenig Spannung, magische Überraschungen, eine Prise Humor sowie die zauberhaften schwarz-weißen Illustrationen von Daniel Steudtner – und schnips – fertig ist das fein-unterhaltsame Rezept für fantastische (Vor-)Lesestunden. Der Cliffhanger am Ende verrät, dass weitere Bände folgen werden und macht neugierig darauf, wie es mit Niko, Angel, Philip und den anderen Debütanten der MGZ weitergehen wird.
Eure Janet