Ob hausgemachte Klopse, Rutschkacke oder Rote-Beete-Allerlei – unser Körper ist in der Lage, die verschiedensten Ausscheidungen zu produzieren. Er ist eine einzigartige und faszinierende Kackwurstfabrik auf zwei Beinen. In „Die Kackwurstfabrik“ geht es auf eine spannende Besichtigungstour vom Kontrollraum ganz oben bis hinunter zu den Pförtnern…
In einem stillen Örtchen, in der Stinkehaufenstraße wohnt Professor Willem Claes Pott mit seinen beiden Kindern Pim und Polly. Professor Pott arbeitet im geheimen Labor der örtlichen Kackwurstfabrik. Trotzdem er alle Hände voll zu tun hat, nimmt er sich jeden Tag Zeit seinen Kindern vorzulesen. Doch eines Abends ist er total zerstreut und ganz traurig. Aber den Grund verrät er seinen Kindern nicht. Pim und Polly beschließen, den selbst herauszufinden.
Heimlich schleichen sie sich in die Fabrik und fahren mit dem Fahrstuhl nach oben in die Zentrale. Dort treffen sie auf Karel, der zuerst ein wenig mit den beiden schimpft. Aber Pim und Polly sind fest entschlossen, zu helfen. Karel erzählt ihnen, dass die Kackwurstfabrik hoffnungslos verstopft ist und die Maschinerie ständig ins Stocken gerät. Davon wollen sich Pim und Polly selbst überzeugen. Die beiden gehen auf Besichtigungstour. Ob sie die Kackwurstfabrik retten können?
Nicht kritisch gemeint, sondern wortwörtlich. In „Die Kackwurstfabrik“* von Marja Baseler und Annemarie van den Brink geht es genau darum, um Kackehaufen. Von vorne bis hinten, von oben bis unten. Leider erschließt sich der Kreislauf am Ende nicht auf den ersten Blick. Zumindest für die kleineren Leser bedarf es einiges an Erklärungen. Die Lösung des eigentlichen Problems in der Geschichte wird illustratorisch bedingt aufgegriffen, sondern erst im Glossar in verschiedenen Info-Kästen erläutert.
Aber das tut der Sitzung keinen Abbruch. Spielerisch gelingt der Spagat zwischen Wissenswertem und einem Thema, das alltäglich ist und über das doch keiner gern laut öffentlich spricht. Dabei geht es über Wimmelbilder, Suchaufgaben und anschaulichen Fakten dem Rätsel der Verdauung auf den Grund. Was am Ende übrig bleibt, ist eine schöne Wurst, ähmm ein überaus faszinierendes Buch. Wunderbar auch als Live-Klolektüre geeignet.
Eure Janet
Autor: Marja Baseler, Annemarie van den Brink
Illustration: Tjarko van der Pol
Übersetzung: Meike Blatnik
Erscheinungsjahr: 31. August 2018
Verlag: Klett Kinderbuch
Altersempfehlung: 7 bis 9 Jahre
ISBN: 978-3-9547-0188-9
Bildquelle: © Klett Kinderbuch
3 Antworten
Hervorragend, dieses Buch! Liebe Janet, vielen Dank, dass du mir mit diesem Artikel den Tag so versüßt hast. Ich brauche das Buch unbedingt und stelle es direkt neben das Buch „So ein Kack“ von Permilla Stalfelt, was ich auch unbedingt empfehle. Dort wird zum Beispiel beschrieben, wie man ein „Pupstheater“ macht. Manchmal fällt es mir sehr schwer, das Buch ernsthaft vorzulesen, denn die Kinder verstehen noch nicht so wirklich, warum Mama sich dabei fast totlacht. Es ist ja immerhin ein super Vorschlag, aus Elchkacke einen Wolkenkratzer zu bauen….
In diesem Sinne sende ich dir liebe Grüße
Deine Klari
Liebe Klara,
so schön von Dir zu lesen. Ja, es gibt manchmal Bücher, da wird man selbst wieder zum Kind. Ich muss zugeben, dass das Buch auch eher über mich ging, denn über meine Mädels. Und ich bin gern dabei, wenn Du den Wolkenkratzer aus Elchkacke in Angriff nimmst…Sag Bescheid.
Liebe Grüße
Janet