Flausen im Schopf – davon haben die Ponys Schoko und Keks jede Menge unter ihrer Mähne. Sie sind nicht nur gefräßig, liebenswürdig und stur, sondern haben auch ständig Unsinn im Kopf. „Die Haferhorde – Flausen im Schopf“ ist der Auftakt zur herrlich frechen Kinderbuchreihe rund um die tierischen Vierbeiner vom Blümchenhof. Psst, topsecret! Höchste Geheimhaltungsstufe: Hier sind Top-Gespenster-Agenten-Ponys im Einsatz…
Nachdem der Chef die Chefin verlassen hat, müssen die Ponys Schoko und Keks, der Wallach Ole, die edle Stute Gräfin, der Haflinger Toni und Hofhund Bruno in ein neues Zuhause ziehen. Das findet Shetlandpony Schoko ganz schön blöd! Der neue Hof gefällt ihm gar nicht. Er darf nicht mehr im Stall schlafen, die drei Hühner Frau Blau, Frau Grün und Frau Gelb nerven und die Katze Amalie hält sich für was Besseres. Er hat großes Heimweh. Wenigstens ist sein Lieblingszweibeiner Lotte, die Tochter von der Chefin, mitgezogen. Bei einem Ausflug mit der Kutsche zum Tante-Emma-Laden im Dorf erfahren sie, dass etwas mit dem neuen Hof nicht stimmt. Auf dem Anwesen soll es spuken und es wird von den Dorfbewohnern der „Gespensterhof“ genannt. Nun hat Schoko Angst, dass die Menschen sich fürchten, den Hof verlassen und sie alle heimatlos sind.
Das muss er verhindern: Er ruft zusammen mit Keks und Toni eine Gespensterjägerbande – die Topgespensteragenten – ins Leben. Und tatsächlich, dass Gespenst geht um. Nachts hört man unheimliche Geräusche, gruseliges Lachen und sieht Augen, die im Dunkeln leuchten. Doch eine Gespensterjagd hat so ihre Tücken. Die drei hecken einige Pläne aus, um dem Spuk ein Ende zu bereiten. Sie versuchen den Geist mit Möhren und Salat in eine Tonne zu locken oder stellen ihm eine Stolperfalle mit Seil. Leider sind alle ihre Aktionen nicht mit dem erhofften Erfolg gekrönt. Sie merken, dass sie das nicht allein schaffen und bitten die anderen Tiere des Hofes um ihre Hilfe…
Das Kinderbuch „Die Haferhorde – Flausen im Schopf“* lebt vor allem von seinen liebenswürdigen Charakteren und deren Eigenarten. Schoko liebt Möhren und Pfützen, was ihn und seine Chefin immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Keks, der beste Freund von Schoko, lässt sich gern von dessen Ideen anstecken. Was sich nicht unbedingt immer als vorteilhaft herausstellt. Dann ist da noch das bayrische Bergpony Toni, der oft nur mit den Kopf schütteln kann und vieles „voll deppad“ findet. Die drei Hühner haben immer was zu meckern. Die Damen des Hofes, Katze Amalie und die Gräfin, stehen über den Dingen. Aber Ole, der gutherzige Schleswiger Kaltblüter, schafft es immer wieder Ruhe und Vernunft in die gesamte Truppe zu bringen.
Suza Kolb gelingt es wunderbar eindringlich und witzig die typischen Eigenschaften aller Tiere zu erfassen. Die Illustrationen von Nina Dulleck fangen das geschriebene Wort perfekt ein und füllen die einzelnen Figuren mit Leben. Humorvolle Kleinigkeiten wie die ständigen Pupse von Keks, Schokos Magenknurren oder Tonis Dialekt schmücken die Geschichte liebevoll bis ins Detail aus. Das Besondere ist die Erzählweise aus der Sicht von Pony Schoko, mit teilweise sehr saloppen Dialogen. Einzig der Dialekt von Toni stellt eine kleine Herausforderung im Lesen da. Wer den nicht kennt oder noch nie gehört hat, wird diesen schwer verstehen. Mittlerweile sind mehr als 20 Bände der Kinderbuchreihe erschienen. Da galoppieren nicht nur Pferdefanherzen…
Eure Janet
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