Kaum größer als ein Champignon ist das kleine Café, das am Rande der Wiese, wo der Wald beginnt, liegt. Doch seit die großen Metallkäfer dort ein Menschenhaus gebaut haben, ist es ruhig geworden. Käferchefin Karli beschließt das zu ändern. Und gemeinsam mit den Kartoffelkäfern, Bienen, Wanzen, Borkenkäfern, Schmetterlingen, Marienkäfern, Regenwürmern, Hirschkäfern und Tausendfüßler Tassa legt sie mit voller Käferkraft los, damit es wieder heißt: Willkommen im „Café Käfer“…
Am Rande der Wiese, wo der Wald beginnt, liegt das Café Käfer. Heuschrecken haben die Wände aus Baumrinden zusammengeklebt. Und das Vordach haben Spinnen gesponnen, damit die Gäste ihre Fühler im Sommer im Schatten kühlen können. Doch Karli, die Chefin des Cafés, hat nicht viel zu tun. Nur noch ein paar wenige Stammgäste kommen vorbei. Dabei ist es einmal so gut bekäfert gewesen. Aber im letzten Sommer haben die großen, gelben Metallkäfer mit den Schaufeln ein Menschenhaus gebaut. Verschwunden sind dann mit den Blumen und Gräsern, Büschen und Bäumen auch die Käfer- und Insektengäste.
Es muss wieder mehr Gekrabbel ins Café. Und Karli hat schon eine Idee, wie: eine Käfersause muss her. Mit Essen und Musik. Und Drinks für jeden Käfergeschmack. Und natürlich ganz vielen Gästen. Aber ohne Blumenwiese? Die Kartoffelkäfer fliegen zu einem Feld und sammeln Lavendelsamen. Die Hirschkäfer helfen beim Einpflanzen. Dann heißt es abwarten. Schon bald sprießen die ersten Blüten. Die locken die Bienen an. Nach einer Stärkung im Café bestäuben sie diese. Währenddessen steht im Café ein Großputz an. Gemeinsam heißt es volle Käferkraft voraus. Und dann schaut auch der erste Gast herein. Karli wird es ganz krabbelig ums Käferherz…
Für Insekten wird es zunehmend immer schwieriger, natürliche Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten zu finden. Unsere Gewohnheiten bestimmen in vielen Bereichen deren Leben. Dabei ist es eigentlich relativ leicht naturnahe Lebensräume für Insekten auch in Garten, Hinterhof oder auf dem Balkon zu schaffen, wie zum Beispiel Wildblumenwiesen statt Rasen, Stauden und Sträucher statt viel Gestein.
Trotz der zum Nachdenken anregenden Thematik schafft es Marie Gamillscheg in „Café Käfer“* mit einen ordentlich liebevollen Prise Humor und Augenzwinkern eine rundum Wohlfühlatmosphäre zu zaubern, die durch die Bilder von Anna Süßbauer wunderbar verstärkt wird. Es gibt so viele kleine, tolle Details – wie ein Apfelsaftfass oder eine Ahornnasengarderobe – zu entdecken. Unterhaltsam die Aufmerksamkeit auf den Erhalt der biologischen Vielfalt lenkend und inspirierend einladend, sich selbst vielleicht auch mal ganz Neuem zu öffnen.
Eure Janet