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Buchsätze: Interview mit Julia Bierkandt

Foto der lächelnden Julia Bierkandt

Buchsätze: Interview mit Julia Bierkandt

Julia Bierkandt malt seit sie denken kann, anfangs sogar mit beiden Händen gleichzeitig. Inzwischen bringt sie ihre Illustrationen mit der rechten Hand meist digital zu Papier und erfindet und schreibt teilweise auch die Geschichten dazu. Ihre Leidenschaft ist es die Emotionen der Charaktere einzufangen und ihnen mit der entsprechenden Farbigkeit Ausdruck zu verleihen. Sie lebt mit ihrer Familie südlich von Stuttgart und verbringt ihre Freizeit am liebsten wandernd in den Bergen.

Was liebst du an Deiner Arbeit und worauf könntest Du verzichten?

An meiner Arbeit liebe ich besonders in Geschichten und die Welt der Charaktere einzutauchen. Wenn man einen Text von einem Autor bekommt muss man sich ja erstmal überlegen, wer sind die Figuren, wie sind sie und vor allem wie sehen sie aus. Oder in welcher Farbwelt kann man die Stimmung der Geschichte am besten zum Ausdruck bringen.
Was mir leider immer wieder begegnet ist, dass die Arbeit der Illustratoren teilweise nicht den Stellenwert hat, den sie haben sollte. Oftmals wird die Bild-Autor:innen nicht gleichwertig wie die Text-Autor:innen genannt. Dabei wäre es ja sehr merkwürdig, wenn Bücher einfach nur ein weißes Cover hätten. Ich denke Text und Bild sind untrennbar miteinander verbunden. Ohne eine wertvolle Geschichte können nur schwer gute Illustrationen entstehen. Aber ohne Illustrationen oder ein ansprechendes Cover wird wohl auch keiner das Buch in die Hand nehmen.

Wie sieht ein typischer Tag bei Dir aus? Oder gibt es die gar nicht?

Mein normaler Arbeitstag beginnt dann, wenn meine Familie das Haus verlassen hat. Dann ist erstmal Zeit für eine Runde Yoga oder Sport. Es hört sich vielleicht witzig an, aber man verbringt doch sehr lange Stunden am Tablet und der Nacken dankt es einem, wenn man sich ab und zu um ihn kümmert. Danach geht es an den Schreibtisch und es werden erstmal E-Mails abgearbeitet. Dann beginnt die kreative Arbeit. Meist arbeite ich an mehreren Projekten gleichzeitig, so dass ich mir quasi aussuchen kann, ob ich in dem Moment lieber Skizzen machen möchte oder ein anderes Projekt in Farbe ausarbeite. Das selbst zu entscheiden, mag ich sehr, und so ist jeder Tag dann doch irgendwie anders.

Was war das Verrückteste, was Dir je in Bezug auf die Buchbranche passiert ist?

Das Verrückteste ist eigentlich, dass ich überhaupt Kinderbücher wie „Ich bin der kleine Käfer Pünktchen“* und „Mascha das Betrügerhuhn“* illustriere. Ich bin als Quereinsteigerin zum Kinderbuch gekommen. Es war definitiv ein Kindheitstraum von mir. Nur war mir nie bewusst, dass man das tatsächlich hauptberuflich machen und damit Geld verdienen kann. Das kam erst nach der Geburt meiner beiden Kinder. Und dass der Einstieg so gut funktioniert hat ist das Verrückteste und Schönste überhaupt, nicht zuletzt auch dank der Unterstützung meiner Agentin.

Mit welcher Farbe würdest Du Deine Bücher beschreiben?

Orange kommt mir da spontan irgendwie als erstes in den Sinn. Vielleicht weil ein Orange immer eine gewisse Wärme ausstrahlt.

Zu welchen Themen möchtest Du noch gerne Bücher veröffentlichen?

Die Gefühlswelt von Kindern ist auf jeden Fall ein Thema, welches mich auch durch meine eigenen Kinder immer wieder beschäftigt. Kinder in ihrem Tun und Handeln in Hinblick auf ihr Selbstbewusstsein zu stärken ist etwas, worüber ich gerne mal ein Projekt machen würde.

Welches Buch/welcher Autor hat Dich durch Deine Kindheit/Jugend begleitet?

Mich haben vor allem phantasievolle Geschichten fasziniert. „Lippels Traum“* von Paul Maar, „Kleiner König Kalle Wirsch“* von Tilde Michels, oder Klassiker wie „Momo“* von Michael Ende.

Was liest Du zurzeit?

Ich lese viel mit meinen Töchtern. „Der Löwe ist los“* von Max Kruse. Und „Miss Braitwhistle kommt in Fahrt“* von Sabine Ludwig. Danach bin ich meistens zu müde, um selbst noch etwas zu lesen.

Ganz lieben Dank, Julia für das Interview.

PS: Mehr über Julia Bierkandt und ihre Bücher findet ihr hier www.julia-bierkandt.de sowie auf Instagram.

Bildquelle: © Julia Bierkandt / © Coppenrath / © Baumhaus

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