Benjamin ein kleiner, schüchterner Fisch freut sich sehr, als eine Gruppe von coolen Fischen ihn zum elften Fisch der Bande erklärt. Dadurch verändert sich vieles für ihn. Er muss einfach nur mit ihnen schwimmen und wird respektiert. In der Gesellschaft seiner neuen Freunde fühlt Benjamin sich stark und wichtig. Anfangs ist es lustig und großartig, alles zu bekommen, was man möchte. Doch dann fällt ihm auf, dass die anderen Fische die Bande gar nicht bewundern, sondern Angst vor ihnen haben. Das findet er alles andere als cool und trifft eine Entscheidung: „Benjamin – Ein kleiner Fisch mit großem Mut“…
In den Tiefen des Ozeans lebt ein kleiner Fisch. Er heißt Benjamin und ist ein bisschen schüchtern. Sein Lieblingsessen ist Seetang, und er hat zwei Freunde, mit denen er Fußball spielt. Eines Tages taucht eine Gruppe Fische auf und lädt ihn ein, mit ihnen zu kommen. Benjamin fühlt sich sehr geschmeichelt und wird fast wie von selbst ein Fisch der Bande. Für ihn etwas ganz Besonderes, denn alle bewundern sie. Und er fühlt sich dadurch wichtig. Zusammen ist alles einfach. Benjamin muss nichts entscheiden, es reicht aus den anderen zu folgen.
Sie bekommen alles, was sie wollen und müssen nicht einmal um Erlaubnis bitten. Langeweile kennen sie nicht, es gibt immer was sie gemeinsam unternehmen, und den anderen Fischen spielen sie viele Streiche. Doch irgendwie findet Benjamin diese ganz und gar nicht lustig. Er hat daran keinen Spaß. Da bemerkt er, dass die anderen die Gruppe nicht bewundern, sondern Angst vor ihnen haben. Auf einmal ist das Ganze nicht mehr spannend oder schön für Benjamin. Er beschließt, dass er nicht mehr zu der Gruppe gehören möchte. Und als er es dieser mitteilt, passiert etwas Unerwartetes…
In „Benjamin – Ein kleiner Fisch mit großem Mut“* zeichnet Rocio Bonilla ein Bild von Empfindungen, die bei Kindern im Alltag, im Kindergarten und in der Schule immer wieder eine sehr wichtige Rolle spielen. Dabei verwebt sie die Thematiken Selbstvertrauen, Selbstbestimmung und Selbstbewusstsein in Bezug auf Suche nach der eigenen Persönlichkeit, den Mut zum Neinsagen und die eigene Meinung zu vertreten sowie auf die Zugehörigkeit und Stärke einer Gruppe, über Entscheidungen, die wir – jenseits von Gruppenzwang – selbst treffen und den Wunsch von anderen akzeptiert zu werden.
Und das gelingt ihr einfühlsam wie liebevoll. Auf ziemlich coole Art und Weise erzählt die Geschichte von den Herausforderungen sowie den Chancen des Weges von einem Ich zu einem Wir zu einem Miteinander. Einem Gemeinsam und Zusammen, das durch gegenseitige Wertschätzung bestimmt ist. Dezent und auf das Wesentliche fokussiert, untermalen die charmanten Illustrationen die Handlung und das Setting sehr stimmig. Wunderbar als Gesprächseinstieg und Erzählgrundlage oder aber auch einfach so zum gemeinsamen Vorlesen und Lesen geeignet.
Eure Janet