Vom Wind der Schaukel über Marmelade klebrige Finger beim Picknick bis hin zu dem Rascheln der Blätter in Laubhaufen – Ava und ihr Opa sammeln gemeinsam rund um eine alte Eiche wundervolle Erinnerungen. Tag für Tag. Monat für Monat. Doch mit den Jahreszeiten ändern sich auch die Zeiten sowie die Gesundheit der alten Eiche und des Großvaters: „Ava und der Baum des Lebens“…
Ava sitzt morgens vor dem Haus und genießt den Sonnenaufgang, als plötzlich ihr Großvater hinter ihr steht.
Er streichelt ihr den Kopf und nimmt sie in den Arm:
Kein Ort ist besser als solch warme,
wunderbare Opa-Arme!
„Hier will ich jetzt für immer bleiben!“
„Ich wollte dir doch etwas zeigen!“,
lacht Opa. „Was, das dir gefällt!
Ein großes Wunder unsrer Welt!“
Ava strahlt. „Ein Abenteuer?
Du weißt, das mag ich ungeheuer!“
Ihr Opa nimmt sie mit zu einer Eiche. In deren Ästen schaukelt Ava im Frühling. Im Sommer spendet der Baum den beiden Schatten.
Und im Herbst tanzen die Blätter der Eiche im Wind um sie herum. Es wird zu Avas und Opas Lieblingsort, wo sie gemeinsam viel Zeit verbringen. Doch im Winter werden der Baum und Opa sehr krank. Ava drückt den Baum so fest sie kann und hält Nacht für Nacht Wache vor Opas Zimmer. Avas Herz ist voller Schmerz. Und ihr Großvater tröstet sie:
„Versuche, Liebes, nicht zu klagen“,
sagt Opa. „Denk an all die Sachen,
die uns bleiben: all das Lachen!
Die Lieder, die wir dort gesungen!
Die Stunden der Erinnerungen!
Denn wo etwas zu Ende geht,
auch stets ein Anfang neu entsteht!“
Vom Kreislauf des Lebens eingebunden in den Wechsel der Jahreszeiten erzählt Lu Fraser in „Ava und der Baum des Lebens“*. In reimenden Versen verfasst und verwoben mit viel Liebe, der Natur sowie der Kostbarkeit von Erinnerungen. Einfühlsam, sanft und poetisch. Ein gefühlvolles Leuchtfeuer von Trost, Umarmung und Hoffnung zwischen den bewegenden wie berührenden Themen Trauer, Verlust, Tod, Abschied und Veränderung. Und dass die Seiten beim (Vor-)Lesen ein Wohlfühlort bleiben, dafür sorgen die wundervollen Illustrationen aus der Feder von Paddy Donnelly. Die in ihrer Bandbreite und Farbgebung beeindrucken. Ganz herz- und zuversichtlich viel Raum gebend, um über Vergänglichkeit, Wege sowie Anfänge ins Gespräch zu kommen und sich vielleicht dabei auch über Gedanken, Sorgen und Erfahrungen auszutauschen.
Eure Janet
2 Antworten
Wie wunderbar schon der Titel klingt. Die Illustration des Covers spricht mich auch an. Ab welchem Alter wird es denn empfohlen?
Ich wünsche euch einen zauberschönen Herbsttag.
Liebe Elke,
es ist wundervoll, berührend und Zuversicht schenkend. Die Altersempfehlung ist ab 4 Jahre.
Liebe Grüße
Janet