Zwischen zwei Hügeln in einer Talsenke steht ein windschiefes Haus mit einer knallroten Tür und klappernden grünen Fensterläden. Um dort hinzugelangen, muss man sich hinunterwünschen. In diesem kleinen Häuschen wohnen „Annemone Apfelstroh“, ihr Vater, die einhornige Ziege Madonna und der dicke Kater Herr Kuhn. Alles könnte so schön sein, wenn nicht die Mutter vor vielen Jahren plötzlich verschwunden wäre. Aber als Annemone eines Tages unerlaubt die Töpferscheibe ihres Vaters in Gang setzt, ist nichts mehr, wie es vorher war…
In ihrem kleinen Häuschen haben Annemone Apfelstroh und ihr Vater alles, was sie brauchen. Wenn ihnen kalt ist, nehmen sie sich in den Arm. Ist ihnen langweilig, erzählen sie sich Geschichten oder spielen miteinander. Kichern sie im Winter miteinander, fallen dicke Schneeflocken herunter. In ihrem kleinen Tal haben sie zwar wenig Platz, aber unendlich viel Zeit. Und sie haben sich. Aber eben jene Zeiten liegen schon lange zurück. So lange seit Annemones Mutter plötzlich und auf unerklärliche Weise verschwunden ist.
Eines Morgens, als Annemone noch klein gewesen ist, weckte sie ein lauter Knall. Überall roch es nach Koriander und alles war in einen lilafarbenen Nebel gehüllt. Und als Annemone in die Stube lief, war ihre Mutter nicht mehr da. Seit jenem Tag ist auch ihr Vater immer seltsamer geworden. Er lacht kaum noch und kann nicht mehr richtig sprechen. Als dieser wieder einmal auf dem Markt ist, geht Annemone in die Werkstatt und setzt seine Töpferscheibe in Bewegung. Umhüllt vom lila Nebel sowie dem Duft von Koriander wird sie durch Zeit und Raum getragen und landet in einer anderen Welt…
Trompetentusch, peng – herausgefordert von Karin Müller haben ihre Kolleg:innen Wolfram Hänel, Rüdiger Bertram, Alice Pantermüller, Dagmar H. Mueller, Juma Kliebenstein, Chantal Schreiber, Nikola Huppertz, Sven Gerhardt und Anja Janotta mit ihr zusammen in der Corona-Pandemie Kapitel für Kapitel von „Annemone Apfelstroh“* geschrieben. Mit Magie, Mut und Herz ein Abenteuer nach dem anderen in eine Geschichte einfließen lassen. Dabei wussten sie selbst nicht, wie sich diese weiterentwickeln und wohin sie führen würde.
Herausgekommen ist eine märchenhafte Erzählung, in der Zeit und Raum keine Grenzen haben. Die voller überraschender Wendungen, charmanter Charaktere, magischer Geheimnisse und mysteriöser Rätsel steckt und mit den wundervollen Illustrationen von Florentine Prechtel einen bezaubernden Rahmen in Buchform gefunden hat. So einzigartig wie die einzelnen Teile der Geschichte sind, ist auch die Typografie. Jeder der beteiligten Autor:innen – mit je zwei Kapiteln – hat eine eigene Schrift erhalten. Rundum etwas ganz Besonderes.
Eure Janet
Text: Wolfram Hänel, Rüdiger Bertram,
Alice Pantermüller, Dagmar H. Mueller,
Karin Müller, Juma Kliebenstein, Chantal Schreiber,
Nikola Huppertz, Sven Gerhardt, Anja Janotta
Illustration: Florentine Prechtel
Erscheinungsjahr: 26. August 2021
Verlag: Carlsen
Altersempfehlung: 8 bis 12 Jahre
ISBN: 978-3-5516-5203-4
Bildquelle: © Carlsen