Als der Wald erwachte

„Als der Wald erwachte“: Wenn der Frühling den Wald mit neuem Leben erfüllt, wenn die Blätter wieder anfangen zu rascheln und die Buschwindröschen singen, liegt Magie in der Luft. Der lange Winter ist vorbei, und alles erwacht zu neuer Kraft. Doch nicht jeder Frühlingsbeginn im Wald war voller Freude gewesen. Daran erinnert sich die alte Eiche nur zu gut; denn es gab eine Zeit, in der die Spinatfrau sich nichts sehnlicher wünschte als einen ewigen Winter. Sie hasste den Frühling, Sommer und Herbst und in ihrem Herzen herrschte eisige Kälte. Doch manchmal braucht es nur einen kleinen Funken, damit das Eis langsam schmelzen kann…

Wieder ein neuer Frühling im Wald. Alle Tiere und Pflanzen freuen sich darauf, doch eine fürchtet ihn: Die Spinatfrau. Sie hasst alles, was blüht und wächst. Sie ist nicht immer so gewesen, doch seit sie die zweite Spinatfrau verloren hat, erträgt sie die Rückkehr des Lebens nicht mehr. Sie blieb allein zurück und mit ihr die tiefe Traurigkeit. Als ein Junge sie bei einem Spaziergang mit seiner Mutter im Wald entdeckt und mitnimmt, scheint es, als sei der Wald endlich von ihr befreit. Doch schnell merken alle, dass irgendetwas fehlt. Denn ohne sie ist der Wald nicht derselbe.

Die Bewohnerinnen und Bewohner des Waldes fassen den Entschluss, die Spinatfrau zurückzuholen. Und was dann geschieht, ist ein Wunder: In den Ästen der alten Eiche versinkt die Spinatfrau in tiefer Traurigkeit – und als sie wieder erwacht, ist der Frühling endlich wieder da. Doch der Spinatfrau fällt auf, dass noch irgendjemand dort fehlt. Zusammen mit den anderen holt sie den ebenfalls traurigen Jungen zu sich in den Wald, und zum ersten Mal seit langer Zeit wird der Beginn des Frühlings gefeiert – voller Glück, Freundschaft und neuer Hoffnung. Und so geschieht es von nun an Jahr für Jahr…

Von Hoffnung und Neubeginn

Der Frühling ist ein Symbol für die Hoffnung und den Neuanfang – eine Zeit, in der die Natur erwacht und mit ihr das Leben in neuer Kraft erblüht. Mit einfühlsamer Sanftheit erzählen Emma Karinsdotter und Martin Widmark in „Als der Wald erwachte“* ein skandinavisches Frühlingsmärchen über Trauer, Verlust, Heilung und die Kraft der Gemeinschaft – und das mit so viel Leichtigkeit, Wärme, Herz sowie Magie. Wunderwunderschön illustriert von Emilia Dziubak, wird alles rundum zu einem visuellen und emotionalen Erlebnis. Ein Buch, das berührt, bewegt und ganz lange nachhallt.

Eure Anne

PS: Das Geschichte wird an sich auf eine ganz fantastisch wundervolle Weise erzählt. Leider gibt es jedoch ableistische Formulierungen in Bezug auf Personen; die überdenkenswert sind und auch nicht mehr in Kinderbüchern abgebildet, verbreitet und geschrieben werden müssen. Aber vielleicht und gerade dadurch kann ein Gespräch über die Wortwahl und die Sichtweise auf sich selbst und andere entstehen.